Sonntag, 19. Juni 2016

Und ewig lockt Europa

Achmed war in Casablanca als Strassenkind aufgewachsen, nicht etwa weil er keine Familie gehabt hätte, sondern weil er einen unbezähmbaren Willen zur Freiheit hatte. Schon mit knapp zehn Jahren hatte er von älteren Kindern gelernt, wie man von alleinreisenden Touristen gut leben kann. Ja er war so was wie ein globaler Fremden(ver)Führer geworden. War einer dieser Touristen mal weder schwul noch pädophil, bot er ihm kaltschnäuzig seine kleine Schwester an. Wenn ein Tourist dies empört zurückwies fragte er lachend „ du kannst also nicht mehr“? Achmed wurde allmählich zum Teenager und sein Ziel war es sich einen Sugar-Daddy oder eine Sugar Mami zu angeln und dadurch nach Europa zu kommen. Um dieses Ziel zu erreichen war ihm nichts zu wider. Mit einem seiner vielen Liebhaber konnte er nach Tanger—dem Marokkanischen Sündenpfuhl—reisen wo er einige Zeit blieb. Mit sechzehn überwand er den Zaun in Ceuta und landete als Flüchtling in Spanien. Nun war er endlich  in Europa. Für viele schwule Männer aber auch für gewisse ältere Frauen sah er, mit seinem seidenen Blick, seiner olivfarbenen Haut und seinem exotischen Habitus  einfach verlockend aus. Und dies nutzte er schamlos aus. Erst in Madrid dann in Barcelona räumte er, nach dem Liebesakt sei es bei einer einsamen Frau oder einem hemmungslos  geilen Mann, nachdem er dem Drink etwas Dormikum beigemischt hatte, die Wohnung leer. Anzeigen musste er nicht befürchten, war er doch noch nicht volljährig! Was die Geschichte noch pikanter macht ist, dass es sehr viele Achmeds, Rachids, Mohammeds, Mustaphas, Alis und wie sie alle heissen mögen unter den Flüchtlingskindern gibt und dass für Nachschub, durch die bodenlose Naivität und Dummheit der europäischen Politik, auch gesorgt ist.

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