Achmed war in Casablanca als
Strassenkind aufgewachsen, nicht etwa weil er keine Familie gehabt hätte,
sondern weil er einen unbezähmbaren Willen zur Freiheit hatte. Schon mit knapp
zehn Jahren hatte er von älteren Kindern gelernt, wie man von alleinreisenden
Touristen gut leben kann. Ja er war so was wie ein globaler Fremden(ver)Führer
geworden. War einer dieser Touristen mal weder schwul noch pädophil, bot er ihm
kaltschnäuzig seine kleine Schwester an. Wenn ein Tourist dies empört
zurückwies fragte er lachend „ du kannst also nicht mehr“? Achmed wurde allmählich
zum Teenager und sein Ziel war es sich einen Sugar-Daddy oder eine Sugar Mami
zu angeln und dadurch nach Europa zu kommen. Um dieses Ziel zu erreichen war
ihm nichts zu wider. Mit einem seiner vielen Liebhaber konnte er nach
Tanger—dem Marokkanischen Sündenpfuhl—reisen wo er einige Zeit blieb. Mit
sechzehn überwand er den Zaun in Ceuta und landete als Flüchtling in Spanien.
Nun war er endlich in Europa. Für viele
schwule Männer aber auch für gewisse ältere Frauen sah er, mit seinem seidenen
Blick, seiner olivfarbenen Haut und seinem exotischen Habitus einfach verlockend aus. Und dies nutzte er
schamlos aus. Erst in Madrid dann in Barcelona räumte er, nach dem Liebesakt
sei es bei einer einsamen Frau oder einem hemmungslos geilen Mann, nachdem er dem Drink etwas
Dormikum beigemischt hatte, die Wohnung leer. Anzeigen musste er nicht
befürchten, war er doch noch nicht volljährig! Was die Geschichte noch pikanter
macht ist, dass es sehr viele Achmeds, Rachids, Mohammeds, Mustaphas, Alis und
wie sie alle heissen mögen unter den Flüchtlingskindern gibt und dass für
Nachschub, durch die bodenlose Naivität und Dummheit der europäischen Politik,
auch gesorgt ist.
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