Vor vielen
Jahren hatte Gaston ein altes Haus gekauft. Die Bausubstanz war sehr solide, da
das Gebäude aus dem Ende des neunzehnten Jahrhunderts stammte. Natürlich musste
in das Haus investiert werden um die—der Räumlichkeiten
entsprechende—Wohnqualität nicht nur zu erhalten, nein sogar erheblich zu
verbessern. In diesen sechs Wohnungen,
die je knapp zweihundert Quadratmeter gross waren sollte nach Gastons
Wunsch alles erhaltenswerte bewahrt werden. Kein Parkett, keine der schönen gusseisernen
Heizkörper, einfach nichts was den Charme der Gründerzeit ausmachte durfte
verschwinden. Aus diesem Grund übernahm Gaston die Bauleitung selbst und war
immer vor Ort um Fehler zu vermeiden. Alle Handwerker wurden sorgfältig
ausgesucht und dauernd überwacht. Pfusch und Schlamperei gab’s bei Gaston
nicht.
Die einzige
Schlamperei, gegen die Gaston—aus kaltem Kalkül—nichts unternahm war das
unbeabsichtigte Zurücklassen von Material.
Ja alle Handwerker
„vergassen“ regelmässig Material auf der Baustelle; nicht nur kleines Material,
nein auch sehr viel teures Werkzeug und noch wertvollere Maschinen.
Am Ende der Bauzeit,
alles war zu Gastons voller Zufriedenheit beendet worden, lagen in einem grossen Keller alle vergessenen Materialien
und Geräte, welche komischerweise keiner der Arbeiter oder der Handwerker je zurückforderte.
Dies erlaubte Gaston, das nächste Haus das er schon im Visier hatte mit Hilfe
einiger Schwarzarbeite viel kostengünstiger umzubauen.
Also kann Schlamperei
doch recht hilfreich und profitabel sein.
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