Tomas hatte
eine Katze. Diese war, nach der Trennung von seiner Ehe-Frau, zum wichtigsten Wesen
in seinem Leben geworden. Ja er organisierte seine Arbeits und Freizeit immer in
Bezug auf die Katze. Die Katze war eine echte Stubenkatze, sie ging nie aus
der—also ihrer—Wohnung. War irgendwann die Wohnungstür offen verschwand die
Katze unter Tomas Bett. Kamen Gäste wurden sie würdevoll ignoriert, erst beim
zweiten oder dritten Besuch desselben Gastes—ob Mann oder Frau war einerlei—wurde
er wahrgenommen und ganz kurz beschnuppert. Verreiste Tomas für mehrere Tage an
Kongresse organisierte er Freunde, Verwandte, Nachbarn oder jugendliche
Cat-Sitters die sich mindestens zwei Mal pro Tag um die Katze kümmerten. Er liess
sich solches Cat-Sitting durchaus etwas kosten. Ja die Cat-Sitter bekamen ihren
Lohn in barer Münze, die nahestehenden Freunde und Verwandte wurden mit, oft
noch schnell am Flughafen erstandenen Luxus-Geschenken, belohnt.
Dann ging
Tomas in Früh-Rente. Er hatte sich ausgerechnet dass er es sich leisten konnte.
Tomas war ein begeisterter Reisender, er wollte noch viel auf der Welt sehen. Gerne
wäre er manchmal auch etwas länger an einem, ihn besonders fesselnden Ort
geblieben, aber da war ja die Katze! Länger als drei bis vier Wochen wollte er
sich nicht von seiner Lebenspartnerin—der Katze—trennen. Dann eines Tages, die
Katze war inzwischen sehr alt musste er eine Reise absagen, weil die Katze
intensive Betreuung und medizinische Versorgung brauchte. Täglich war er beim
Tierarzt, Infusionen wurden gesteckt, die Behandlung wurde immer komplexer bis…ja
bis er schweren Herzens die Entscheidung treffen musste der erlösenden Spritze
zuzustimmen. Nachdem die Katze in seinen Armen eingeschlafen und im Garten
begraben war, weinte er tagelang um den Verlust seiner Weggefährtin.
Nun stand
Tomas vor dem Wandschrank und betrachtete die Unmengen Katzenfutter die seine geliebte
Katze—und wieder liefen ihm Tränen über die Wangen—zurückgelassen hatte. Plötzlich
kam ihm eine Idee, wenn er sich einen Hund anschaffen würde, könnte er ihn ja
auf seinen Reisen mitnehmen, somit hätte er einen neuen Lebenspartner, der auch
noch immer zugegen wäre. Nur eine Frage blieb zu klären!
Essen—das heisst
fressen—Hund auch überlagertes Katzenfutter?
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