Freitag, 13. März 2015

Geld

Zur Zeit meiner Kindheit waren fast alle, das, was man heute arm nennen würde. Das, was man auf Reisen in die dritte Welt noch immer sehen kann, ich weiss nicht wie ich es bezeichnen soll? Armut , Knappheit,  Bedrängnis? Gehungert haben die wenigsten, satt war man eigentlich schon aber alles war abgemessen, abgewogen, zugeteilt. In den meisten Familien, nicht etwa bei den Armen, war so zehn Tage bevor der Vater  mit der Lohntüte nach Hause kam Ebbe in der Kasse. Das Kleingeld wurde aufgetürmt,gezählt und eingeteilt. Man fragte sich, was muss, kann, soll und wird noch gekauft werden, Salat oder Gemüse, Obst oder Wurst, alles war nicht zu machen. In vielen Firmen gab es damals eine zwar bescheidene aber unentbehrliche Herbstzulage die dazu bestimmt war Kartoffeln und Obst, vor allen Äpfel und Birnen einzukellern sowie genügend Zucker für Marmelade und Kompott zu kaufen. Ja die übliche Sonntagsnachspeise war Kompott, heute träumt man davon so gutes, selbstgemachtes Kompott zu essen, damals lechzte man nach  Süssem aus Bäckerei und Konsumladen. Damals wusste man oder ahnte es mindestens als Kind, dass andere wirklich arm waren sogar hungerten oft auch hungrig zur Schule kamen, man fühlte sich trotz der allgemeinen Knappheit privilegiert. Aber unglücklich waren wir nicht eher fröhlicher als Heute und vor allem war man immer in Gesellschaft, spielte und redete statt elektronisch zu kommunizieren. Mir scheint, es war erst kürzlich, es ist aber schon sehr lange her.

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