Zur Zeit meiner Kindheit waren fast alle, das, was man heute
arm nennen würde. Das, was man auf Reisen in die dritte Welt noch immer sehen
kann, ich weiss nicht wie ich es bezeichnen soll? Armut , Knappheit, Bedrängnis? Gehungert haben die wenigsten,
satt war man eigentlich schon aber alles war abgemessen, abgewogen, zugeteilt.
In den meisten Familien, nicht etwa bei den Armen, war so zehn Tage bevor der
Vater mit der Lohntüte nach Hause kam
Ebbe in der Kasse. Das Kleingeld wurde aufgetürmt,gezählt und eingeteilt. Man
fragte sich, was muss, kann, soll und wird noch gekauft werden, Salat oder Gemüse,
Obst oder Wurst, alles war nicht zu machen. In vielen Firmen gab es damals eine
zwar bescheidene aber unentbehrliche Herbstzulage die dazu bestimmt war
Kartoffeln und Obst, vor allen Äpfel und Birnen einzukellern sowie genügend
Zucker für Marmelade und Kompott zu kaufen. Ja die übliche Sonntagsnachspeise
war Kompott, heute träumt man davon so gutes, selbstgemachtes Kompott zu essen,
damals lechzte man nach Süssem aus
Bäckerei und Konsumladen. Damals wusste man oder ahnte es mindestens als Kind, dass
andere wirklich arm waren sogar hungerten oft auch hungrig zur Schule kamen, man
fühlte sich trotz der allgemeinen Knappheit privilegiert. Aber unglücklich
waren wir nicht eher fröhlicher als Heute und vor allem war man immer in
Gesellschaft, spielte und redete statt elektronisch zu kommunizieren. Mir
scheint, es war erst kürzlich, es ist aber schon sehr lange her.
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