Samstag, 21. März 2015

Jugendfreunde.

Wie es zu dieser festen Freundschaft gekommen war hätte keiner von ihnen genau sagen können, ja hätte man sie befragt, wäre die Antwort sicherlich bei allen dreien gleich ausgefallen. Ja wir kennen uns schon ewig. In Wahrheit hatten sie sich als Teenager an einer der ersten Saufpartys kennengelernt.  Es war der Abend des ersten Augusts, des Schweizer Nationalfeiertags, der damals noch kein offizieller Feiertag war, nein die Läden schlossen zwar etwas früher, so wie  Samstags, die meisten Betriebe und Büros hörten auch etwas früher auf aber bei weitem nicht alle. Wer diese Saufparty organisiert hatte ist nicht bekannt, aber auch ohne soziale Medien—die noch nicht existierten—waren sehr viele Teenager gekommen, auch hatten sie zu Trinken mitgebracht. Damals war das Problem Alkohol zu kaufen nicht ein Kaufverbot sondern ein pekuniäres Problem. Wenn irgend möglich nahm man etwas von zu Hause mit, angebrochene Kirschflaschen, eigentlich fürs Fondue bestimmt gab’s ja in jedem Haushalt, oder Wein aus dem Familienkeller aber auch schon mal aus dem Nachbarkeller. Irgendwie gings immer und man teilte auch redlich das Gesöff, was bei einigen zu dramatischen Resultaten führte. Gaston hiess der älteste der drei, er war eigentlich nicht mehr im Teenageralter, er war schon dreiundzwanzig, wusste aber dass so eine Party das ideale Jagdgebiet für alle möglichen Bekanntschaften darstellte. Schorsch so schrieb und nannte er sich ,war gerademal vierzehn, sah aber—gross  wie er war—eher  wie zwanzig aus und Gusti der kleinste war zwar schon siebzehn aber noch recht kindlich im Aussehen. Pfiffig waren alle drei. Wie sie sich kennengelernt hatten ist im übermässig getrunkenen Alkohol untergegangen. Seither machten sie fast alles zusammen, Gaston,  verdiente als junger Bankangestellter schon recht viel, da er clever und sehr strebsam war; er feierte gerne aber er arbeitete auch sehr viel. Schorsch war noch im Gymnasium und versuchte Lernen und Partys unter einen Hut zu bringen, Gusti machte eine kaufmännische Lehre in einer kleinen Handelsfirma wo er viel Selbstständigkeit an den Tag legen musste, da der Chef seinen zahlreichen Liebschaften nachging. Viele Jahre waren vergangen als die drei sich entschlossen die bevorstehenden Feiertage in Thailand zu verbringen. Sie richteten sich in Pattaya in einem eher einfachen dadurch sehr unkomplizierten Hotel ein. In Thailand ist für die Farangs alles billig, die Sexualpartner ob Frau Mann Mädchen Knabe oder irgendwelche Zwischendinger alles ist zu kaufen; auch die Unterkunft, der Mekong-Whisky das Essen  einfach alles steht problemlos zur Verfügung. Am Weihnachtsabend stieg eine Riesen-Party in ihren Zimmern, die durchgehende Türen hatten. Wer wen mitgeschleppt hatte und wer mit wem was auch immer tat ist nicht mehr zu sagen und auch nicht sehr relevant. Die grosse Frage über  die sie sich,  im Gefängnis, stritten war „wer hat die Drogen mitgebracht“. Bei dieser grossen Menge und vor allem Vielzahl von Substanzen –von LSD Morphium Crack Kokain über Haschisch und allen Designerdrogen—fehlte nichts im sichergestellten Lager. Sie wurden zu langen Gefängnisstrafen verurteilt, die Thai-Händler die ihre Hotelzimmer als „Bunker“ missbraucht hatten kamen natürlich ungeschoren davon.

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