Er hatte im Kino einen sehr realistischen Film, das x te
Remake über einen modernen Frankenstein, gesehen. Alles spielte in einer
hochmodernen Klinik sehr realitätsnah. Das Thema war wie auch in jedem dritten
Fernsehkrimi ,die korrupte Pharmaindustrie, die skrupellosen Ärzte und Forscher,
die Geldgier, alles bekannte Clinches ;aber in diesem Film war noch eine ganz
andere Dimension dazugekommen. Neben dem bekannten Plot war etwas ganz neues in Erscheinung getreten, ein
Chirurg war seit kurzem da, er sah aus
wie man sich den Erzengel Gabriel vorstellt, immer lächelnd, sanft, blond und
mit rosa Wangen, einfach süss, der Schwarm aller Pflegerinnen zumindest jener
die sich was aus Männern machten. Auch die Assistenz Ärztinnen drängten sich,
um ihm zu assistieren. Doch meist
verzichtete er auf eine Zusammenarbeit, nein er war gern alleine mit einer
jungen Frau die er selbst mitgebracht hatte. Ob diese Frau eine Pflegerin oder
gar eine Ärztin war wusste keiner, dass sie sicherlich kein Paar waren sah man leicht,
denn sie gingen kumpelhaft miteinander um, weder wie Liebende, noch wie Paare
die schon lange zusammen sind. Hatte
unser Schönling Dienst, so machte er nachts bizarre Operationen an Patienten
die auf geheime Art und Weise in die Klinik gebracht und nach dem Eingriff
wieder aus der Klinik weggebracht wurden. Diese Operationen verliefen sehr
professionell und routiniert, immer mit der Assistenz seiner Begleiterin. Die
Personen die diese Patienten transportierten sah man nur schemenhaft so wie
Scherenschnitte gegen das Licht, es war nichts Schummeriges dabei alles ganz
akkurat aber eben Mysteriös. Auch wusste man nicht was operiert wurde, man sah
kein Operationsfeld, alles war nur auf den ernsten Gesichter des Schönlings und
seiner Assistentin abzulesen. Kein Wort wurde gewechselt, nur kurze Blicke. Da kein Anästhesist dabei war, kann
man davon ausgehen, dass in Lokaler Betäubung operiert wurde. Daneben lief der
Klinikalltag auf gewohnte Art weiter mit Intrigen und Tändeleien, ja so wie in
jeder Soap Oper. Was sehr beängstigend war, kam davon dass eigentlich nichts zu
sehen war aber das Ungewisse Vage in
diesem modernen, cleanen Umfeld war die Raffinesse die an das Bauchgefühl appelierte. Zum
Schluss sah man, in einer Jugendstielvilla am See ,es handelte sich wohl um den
Wannsee, wie der Arzt mit seiner Assistentin
und sehr künstlich anmutenden Personen zusammen um einen grossen zentralen
Tisch herum sassen .Ja es sah aus wie das Abendmahlsbild von Leonardo Da Vinci
das man in Mailand in der Chiesa Santa Maria delle Grazie bewundern kann, nur
waren neben jedem der zwölf Männern auch ebenso viele Frauen zu sehen. Alle
Gesichter waren absolut ausdruckslos wie erstarrt, nur der Schönling und seine
Assistentin hatten eine geradezu diabolische Mimik, sie machten sich über, wie
sie sagten, „ Unsere—Kreaturen“ lustig. Im Kinosaal konnte man eine gewisse
Unruhe fühlen obwohl eigentlich n i c h t s
geschah. Er, unser Held ging nach Hause und schon bald danach zu Bett,
musste er doch am nächsten Tag in die Klinik eintreten für einen kleinen
harmlosen Eingriff .Er wachte schweissgebadet auf, was hatte er geträumt? ja
das Gesicht des Schönlings verfloss mit dem Gesicht seines Arztes, Doktor
Schnetzler der ihm die drei Grützbeutel entfernen sollte. Mit zitternden Knien
fuhr er zur Klinik wo er sich mit sehr gemischten Gefühlen in den
Operationssaal schieben liess. Der Chirurg begrüsste ihn hinter seiner Maske,
war das wirklich Doktor Schnetzler, den er seit vielen Jahren kannte? Oder doch
der unbekannte Andere?
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