Gustav war so was wie ein Bilderbuch
Opa. Alle acht Enkel, sie waren zwischen drei und neun Jahre alt, liebten ihn.
Gustav war ein alter Opa, er hatte spät geheiratet. Die Oma war viel jünger und
sie bestimmte alles im Haus. An diesem heissen Sommertag waren alle Enkel nach
dem Mittagsessen angehalten worden—natürlich
von der Oma—einen Mittagsschlaf zu machen. Für die kleinen war das schon in
Ordnung aber die grösseren meckerten, sie wollten lieber am Pool spielen. Nur
der Opa beneidete die Kinder um ihre Mittagsruhe, denn wenn die Enkel da waren
musste er nach den Mahlzeiten der Oma beim Abwasch und Aufräumen zur Hand
gehen. Als dann alles in Ordnung gebracht war, schickte ihn die Oma, statt ins
Bett zur Siesta, zum nur wenige hundert Meter entfernten Kiosk um die Kleinen
nach der Siesta mit Eis zu überraschen.
Eigentlich ging Gustav sehr gerne zum
Kiosk, denn er flirtete immer –natürlich ganz harmlos—mit der Kioskdame. Zu
einem Schwätzchen war die Endvierzigerin
immer zu haben. Gustav verkürzte den Schwatz und kaufte eine grosse Tasche voll
verschiedener Eissorten, denn er wollte eine grosse Auswahl weil er die Präferenzen
der Enkel immer durcheinander brachte. Wohlbepackt ging Gustav, so schnell ihn
die alten doch schon recht zittrigen Beine trugen, in Richtung seines Hauses. Doch
dann sah er, dass ein Schnürsenkel offen war, er hatte berechtigte Angst
darüber zu stolpern. Gustav setzte sich auf die nahegelegene Parkbank und längere
Zeit später fanden ihn die grösseren der Enkel tief schlafend auf der Bank und neben ihm eine aufgeweichte auslaufende Tragtasche wo
noch vor kurzer Zeit das so begehrte Eis, nur noch eine klebrige Sosse war.
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