Der Computer
in der Zentrale entscheidet was jeder einzelnen Supermarktfiliale zugeteilt
wird, es handelt sich nicht etwa um Rationierungsmassnahmen wegen Mangels, nein
durch wahnsinnig komplizierte Rechenmodelle entscheidet der Computer was sich
lohnt in Regale zu stellen. Jeder Artikel der nicht x-Mal in x-Zeit in
Einkaufswagen oder Körben landet ist nicht rentabel und wird ausgelistet*.
Hier einige
Beispiele dieses Irrsinns. Sechs Wochen Regen von April bis Juni bringt alles
Grillzubehör zum Verschwinden.
Kommt der Schnee erst im März weil es seit
November mild war sind Streusalz und Schneeschippen aus den Regalen
verschwunden.
Ein konträres
Beispiel: eine Feriengruppe macht in einer Kleinstadt Urlaub und kauft täglich
mehrere Packungen Rauchlachs und grosse Mengen an Müesli.
Der Computer
entscheidet, dieser Filiale ab sofort grössere Mengen vom Rauchlachs und Müesli
zuzuteilen und dann nach der Abreise der Urlaubsgäste wird trotz Intervention
des „dummen Filialleiters“ der ja sowieso nie etwas kapiert, wochenlang der
Lachs angeliefert; sodass dann der „dumme Filialleiter“ getadelt und auch
bestraft wird weil er viel zu viel verdorbenen Rauchlachs zurückschicken muss,
ist doch klar!
Neulich
brauchte ich mal wieder Madeira den ich als Traditionalist des Kochens ab und
zu in Sossen schütte. Der Verkäufer sagte mir mit bedauerndem Gesichtsausdruck:
das wird mir nicht mehr geliefert, weil wohl der Bedarf nicht besteht und es
sich nicht rechnet den Platz im Regal zu vergeuden!
Mal sehen
wann Vanilleschoten, Puderzucker, Mehl, Griess—wer macht eigentlich noch
Griessbrei—nur noch in Delikatessläden (wo gibt es noch solche?) gefunden
werden.
Schuld ist ja
nicht der Computer selbst sondern nur ein Teil davon nämlich das „Arschloch“
das ihn irreleitet.
*Ausgelistet
scheint eine vom Handel kreierte Neologie zu sein.
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