Dienstag, 11. Juli 2017

Erziehung

Christian war Sohn eines sehr strengen und konservativen Pfarrers.  Kindheit und Jugend waren ihm durch strenge Zucht zum Leidensweg verkommen.
Als er, der älteste von sieben Geschwistern, in die Pubertät kam wurde er in ein sehr strenges, von Diakonen geführtes Internat geschickt.
Dort wurde er von Mitschülern und auch von Lehrenden in homoerotische Praxen eingewiesen. Christian war zwischen gegensätzlichen Gefühlen hin und her gerissen. Die-nicht nur durch Onanie herbeigeführte-sexuelle Befriedigung war ihm lebenswichtig, aber ein gewisses Gefühl des Ekels haftete den gemeinsamen Sexspielen an. Da die meisten Mitschüler diese „Spielchen“ als Ersatz betrieben, war das Hauptthema natürlich Frauen. Wie sind Frauen gebaut, haben Frauen auch sexuelle Bedürfnisse. Der vorherrschenden Meinung nach hatten Frauen kein Interesse am „ Beischlaf“ dies Wort hatte einer der Mitschüler wohl zuhause im Konversations-Lexikon gefunden, er war es auch der, nach einem Urlaub, Bilder nackter Weiber und Männer von Naturvölkern mitgebracht hatte, die die Phantasie der meisten Schüler anregten; nur Patrik liessen diese Bilder kalt—allerdings die darauf abgebildeten Männer hatten es ihm angetan.
Wen wundert’s, wenn sich Christian Jahre später, er war inzwischen Buchhalter in einer kleinen Kartonagen Fabrik, als frischvermählter Ehemann in der Hochzeitsnacht wie ein Trampeltier benahm?
Seine Frau Hildegard, war auch streng erzogen worden. Hilde hatte von ihrer Mutter und vor allem ihrer Tante die sie teilweise grossgezogen hatte, immerzu eingebläut bekommen, dass das was die Männer von uns wollen eklig sei aber man muss es einfach über sich ergehen lassen. Eigentlich war Hildegard an diesem Abend sehr erregt, aber das durfte ja nicht sein und so endeten die Bemühungen der Frischvermählten in einem mühsam zögernden Versuch „ES“ endlich zu erledigen. Es klappte so schlecht und recht wurde dann diskussionslos ad Acta gelegt. Einige Woche danach merkte Hilde dass ihre Regel-blutung ausblieb. Was dies zu sagen hatte war ihr nicht klar, erst nach mehreren Wochen als sie bei ihrer Mutter war und wie nun schon seit Tagen erbrechen musste wurde sie richtig—oder eher notdürftig—aufgeklärt.
Dank, doch noch erfolgter, Aufklärung hatten sie mehrere Kinder, Spass am Sex hatte Christian nur ausserhalb der Ehe weil er seine Frau nicht durch Zudringlichkeit brüskieren wollte und Hildegard wollte, trotz komischen Verlangens, eine anständige Frau bleiben.
Diese Geschichte ist frei erfunden, wahr ist sie aber allemal!


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