Man kann sich
eigentlich nicht wundern, dass es so viele Bücher über die Familie Mann, die
während ihrer Amerika-Jahre „The amazing family“ benannt wurde, gibt. Ich habe
kürzlich das Buch von Tilmann Lahme „ Die Manns Geschichte einer Familie
gelesen“.
Was ich durch
viele Bücher von und über die Manns wusste wird in eklatanter Form bestätigt.
Es war eine sehr auffällige Familie. Ausser Golo waren alle Mann-Kinder beinahe ihr Leben
lang vom Geldsegen der Eltern abhängig. Alle Manns schrieben, einige wie Erika,
Klaus und Golo Literatur. Dieselben und
die übrigen Kinder aber viele Briefe die fast immer, wenn sie an die Mutter Katia gerichtet waren, mit Geldforderungen endeten.
Dass bei
allen ein Hang zu Drogen, Alkohol oder/und Tabletten festzustellen ist und dass
der Vater Thomas sowie mindestens drei der Kinder homoerotische Tendenzen
hatten oder klar homosexuell
beziehungsweise bisexuell waren ist ja schon längst bekannt.
Ob die Mutter Katia mit ihrem Zwillingsbruder Peter Pringsheim—wie es in
Thomas Manns Erzählung Wälsungenblut mehr als suggeriert wird—eine inzestuöse
Beziehung hatte sei dahingestellt. Einzig
Golo zierte sich es zuzugeben, lebte es aber im Geheimen weidlich aus.
Aus den
Tagebüchern von Thomas Mann ist ersichtlich, dass er den Kindern gegenüber sehr
ungleiche Gefühle hegte, es ging von überschwänglicher Vergötterung bis zur
schroffen Ablehnung.
Nun frage ich
mich, ob ein Genie—und Thomas Mann war bestimmt eins—überhaupt Familie und
Kinder haben sollte, denn die Kinder haben sehr viel an ihm und an der Familien
Atmosphäre gelitten. Immerhin sind mindestens drei oder gar vier von sechs
selbst sehr schöpferisch gewesen.
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