Er war ein self made Man einige
seiner Angestellten witzelten immer:“ er hat sich selbst gemacht, man sieht’s„.
Er das war Fritz. Seine Schulbildung und Berufslehre war sehr rudimentär. Er hatte seine kaufmännische Lehre bei einer
Pharmafirma, die ein reines Handelsunternehmen war, gemacht. Schon während seiner
Ausbildung besuchte er oft Kunden, wenn
gerade Bedarf war und der Aussendienstmittarbeiter nicht zur Verfügung stand
.So lernte er viele, ja beinahe alle Kunden wie Ärzte Kliniken und Spitäler,
kennen. Nach seiner Lehre machte er sich sehr schnell selbstständig mit dem
gleichen Geschäftsmodell wie seine Ausbildungsfirma. Dass er die Kundenkartei
mitgenommen hatte war eine Unterstellung, ja fast eine Beleidigung; er brauchte
nichts zu stehlen, sein gutes noch junges Gedächtnis war intakt. Er wusste
alles über alle Kunden wie Rabatte, Kaufgewohnheit, Bonität und vor allem deren
Zahlungsmoral .Er war voller Ideen und sehr Risikobereit, zu verlieren hatte er
ja kaum etwas. Seine Mutter—er war ohne Vater grossgeworden—kümmerte sich um
die Buchhaltung und das Rechnungswesen. Es war kurz nach dem Krieg in den
späten vierziger oder frühen Fünfzigerjahren .Mit einem Kredit von mehreren
tausend Dollars ging er in die USA und kam ,mit in Europa noch seltenen Medikamenten,
einem Vertrag als Importeur einer namhaften Firma und einer Frau ,zurück. Die
Gewinnspanne mit den seltenen Medikamenten war enorm! Dies aber auch kluges
Vorgehen und seine Bauernschläue legten den Grundstein zu seinem beachtlichen
Vermögen. Jahre später, er war schon Vater von drei Söhnen, mietete er in einem
kleinen diskreten Hotel eine Garçonnière, es war eigentlich eine Junior-Suite
unterm Dach. Hier konnte er diskret schalten und walten, er waltete oft und
nicht immer allein. Er stellte dieses Hotelzimmer seinen Geschäftsfreunden und
Partnern zur Verfügung, nutzte es aber oft selbst. Dadurch konnte er die Ausgabe
über die Firma laufen lassen .Inzwischen hatte er circa dreissig Angestellte,
davon ein gutes Dutzend im Aussendienst .Immer kurz vor Weihnacht war eine
mehrtägige Jahresendtagung mit Weihnachtsessen anberaumt. Der Aussendienst
wurde in einem Hotel der Stadt untergebracht, nicht da wo er seine Garçonnière
hatte aber in der Nähe. “ Nun begab es
sich aber zu der Zeit dass nicht genug Raum in dieser Herberge war“ und einer
seiner Mitarbeiter wurde im Nachbarhotel wo sich diese Garçonnière befand,
untergebracht. Und siehe da wen überraschte dieser Mitarbeiter auf der Treppe
vor der Garçonnière, wen wohl? seinen leicht angetrunkenen halb schon
entkleideten Chef in Begleitung der feschen Sekretärin wie er versuchte das
Schlüsselloch zu finden, aber dieses Loch fand er nicht. Es war das erste Mal, dass
dieser Mitarbeiter ohne lange Diskussion eine gute Lohnanpassung gewährt bekam.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen