Donnerstag, 4. Februar 2016

Tierreich und menschliche Psyche

Neulich, an einem verregneten Sonntag, so gegen Abend schaute ich mal wieder im Fernsehen einen Film über Wildtiere an. Es ging wie meist ums Fressen und ums gefressen werden. Und da fiel es mir auf, dass ich üblicherweise für die armen gejagten Tieren Mitleid empfand, aber nie daran dachte, dass im Nest oder der Höhle der jagenden Tiere ihre Jungen verzweifelt auf Futter warteten. Würden zuerst erschütternde Bilder hungernder wahlweise—Wölfchen, Löwen Babys, Nestlinge jeglicher Vogelarten oder Echsenjunge—gezeigt werden, wäre wohl unser Mitgefühl weniger eindeutig und recht verwirrend. Spinnt man den Gedanken etwas weiter, merkt man, wie irrationell man sein kann. Die meisten Menschen mögen Jäger nicht, ihnen tut das arme niedliche Rehlein so leid, Rehrücken auf dem Tisch gegenüber verhalten sie sich aber wie ganz normale Esser, denn sie wissen ja wie gut es schmeckt. Die nächste Überlegung ist, wie würden sich Vegetarier oder gar Veganer verhalten, kämen sie in die verzwickte  Lage nur dann überleben zu können, wenn sie sich ausschliesslich  von selbst erlegten Tieren ernähren könnten? oder noch interessanter, wenn sie ihre Kinder nur damit am Leben erhalten könnten, wenn sie zu „Killern“ an Tieren würden. Wären sie genauso Herz und Hirnlos wie gewisse Sektenmitglieder, die auf lebensrettende Bluttransfusionen verzichten, selbst wenn dadurch ihr Kind stirbt? Und die Initianten der  Werbekampagne :“ Lieber nackt als in Pelz“ die meist recht hübsche nackte Frauen zeigt, ja wie würden die reagieren, wenn sie in die missliche Lage gerieten, entweder ein Tier zu töten um sich mit dem Pelz vor dem sicheren Erfrierungstot zu retten,oder zu sterben? Jeder muss für sich selbst Antworten finden, ich selbst weiss genau, dass ich mich mit allen Mitteln am Leben zu erhalten trachten würde; und DU??

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