Montag, 2. Februar 2015

Erinnerungen ans Internat

Octavio                                                                                                                                                                           

Einer der Zöglinge, der eigentlich nicht in dieses Heim passte und auch nicht sehr lange blieb, war der Sohn eines bekannten Politikers aus Genf. Dieser Mann war ein Verehrer von Hitler und hatte auf den Anschluss der Schweiz gehofft. Er gehörte auch zu der Gruppe Politiker in der Westschweiz die den Holocaust als jüdische Propaganda hinstellten und leugneten. Was für eine psychische Krankheit Octavio genau hatte weiss ich nicht, sein Verhalten war aber sehr auffällig. Er war gross und stark wie ein Bär, reizbar und jähzornig ein bisschen zurückgeblieben und gehörte sicher nicht in dies Heim; aber der Vater zahlte bestimmt sehr viel Geld damit sein kranker Sohn nicht in einer Psychiatrischen Klinik untergebracht werden musste; denn als aktiver Nazi hätte er eigentlich seinen Sohn einem Euthanasie-Programm zuführen müssen. Oft hatte Octavio Wutanfälle, dann musste er von mehreren Lehren gehalten werden um eine Beruhigungsspritze zu kriegen, daraufhin war er dann tagelang sehr apathisch. Nach mehreren Monaten wurde er dann abgeholt, was aus ihm geworden ist entzieht sich meiner Kenntnis.

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