Dienstag, 3. Februar 2015

Erinnerungen ans Internat

 DerKunsterzieher                                                                                                                                                                                     

Wie er hiess weiss ich nicht mehr genau, ich glaube Thoma, sonst erinnere ich mich recht gut an ihn. Er war jung etwa dreissig. Es war ein netter Kerl, alle Schüler mochten ihn gern. Er sprach viel über seine Erfahrung als Matrose bei der Deutschen Kriegsmarine die er als Maat  am Ende des Kriegs verliess. Es waren immer tolle Geschichten und seine Lieder brachten einen Hauch von der weiten grossen Welt zu uns staunenden Kindern und Jugendlichen. Ob er nur seine Seemannserfahrungen glorifizierte oder auch die Nazis weiss ich nicht wusste ich auch nie. Was an ihm auffiel war, im Unterschied zu mehreren anderen Lehrern, dass er gerecht war, er behandelte alle Schüler auf die gleiche etwas ruppige Art. Er sah sehr gut aus, kein bisschen Deutsch, nein eher südländisch, schwarze Haare und dazu strahlend blaue Augen. Dass er bei den Frauen Erfolg hatte  blieb keinem ein Geheimnis, ob im Heim oder im Dorf er wurde angehimmelt; und dass passte dem Heimleiter  nun ganz und gar nicht, dass ein anderer sich sehr erfolgreich in seinem Jagdrevier tummelte, es kam rasch zum Zerwürfnis und der netteste Lehrer war, Schwupps, weg.

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