Wenn man die Profile in Kontaktanzeigen genauer unter die
Lupe nimmt, fragt man sich, wo sind denn die dicken hässlichen, unehrlichen,
zänkischen ,nachtragenden, erfolglosen, stinkenden ,unflätigen Menschen denen
ich leider täglich in Bus und Bahn begegnen muss ,geblieben. Ja in diesen
Annoncen sind doch alle klug, lieb, einfühlsam, humorvoll, grosszügig,
altruistisch, einfach ideale Menschen—oder etwa doch nur Lügner??—keine Ahnung
?? Dies begann ja schon in der frühen Kindheit, du hattest einen Spielkameraden,
der plötzlich nicht mehr mit die spielen wollte, oder durfte? Haben es seine
Eltern verboten oder fand er ein anderes Kind netter schöner besser lieber, ganz
egal damals schon fing das Lügen oder das sich selbst zu belügen ja an. Befragt
sagte der Abtrünnige, es ist nichts, s’ist eben einfach so und log oder verbarg
die Wahrheit. Auch
in der Schule mogelte man sich immer durch, denn die Wahrheit—was ist
Wahrheit—zu sagen schafft einem nur Probleme, oft auch Feinde. Dass man im
Studium und im Beruf Ellenbögen braucht—wozu auch ein selektiver Umgang mit der
Wahrheit gehört—muss nicht extra gesagt werden. Wie, ja wie frage ich mich
könnten denn die Profile auf Partnersuchportalen im Internet besser sein? Wann und wo liest man wohl: trinkender, übergewichtiger ungepflegter,
geschiedener Arbeitsloser mit drei Kindern ,der sich zur Zeit ohne festen
Wohnsitz von Hilfswerk zu Hilfswerk
durchschnorrt sucht grosszügige schöne junge reiche Partnerin um eine
gemeinsame Zukunft aufzubauen—halbwüchsige lolitaartige Tochter sehr willkommen—?? Nein dieser Mann inseriert so: vollschlanker
sportlicher sehr auf sein Äusseres achtender noch jugendliche Vater von drei
Kindern, der sich zur Zeit neuorientiert, lokal ungebunden, sehnt sich nach einer jungen, dynamischen finanziell
unabhängigen Partnerin, auch mit Kind willkommen, der er seine sprichwörtliche Grosszügigkeit
bis ans Lebensende beweisen kann.
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