Anita, Heidi und Simone waren Freundinnen und dies seit der Schule, ja eigentlich schon seit dem
Kindergarten. Geboren waren sie in dieser Kleinstadt in der Nähe der Grenze am
schönen Bodensee zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz. In welchem Land diese drei
Freundinnen lebten sei dahingestellt. Alle drei waren alleinerziehende Mütter,
Anita weil sie verwitwet war—ihren Mann fand sie eines Morgens, tot neben sich
liegend, auf—damals war sie mit dem dritten Kind im achten Monat schwanger. Die
Ärzte sagten, dass die Aorta geplatzt sei, Anita hatte nichts bemerkt, es war
schrecklich gewesen so neben ihrem toten Mann aufzuwachen. Dies war nun schon
bald fünf Jahre her. Simone und Heidi waren alle beiden, nach stürmischen Ehen,
geschieden, materiell ging es allen drei ziemlich schlecht. Simone hatte eine
Beziehung die ihr zwar in gewisser Weise grosse Befriedigung gab, sie
versteckte den Liebhaber aber, denn stolz über ihn war sie nicht, denn er war
aus dem untersten Milieu der nahegelegenen grösseren Stadt. Dieser Lover
handelte mit allem was versprach Geld zu bringen. Eines Nachts als Simone zu
ihm kam um ein verlängertes Liebeswochenende zu geniessen, die Kinder waren bei
der Oma, fing ihr Lover an zu reden, er hatte viel zu viel getrunken und der Alkohol hatte ihm die Zunge
gelöst. Ja, wenn ich nur wüsste, wie ich die Ware gefahrlos über die beiden
Grenzen bringen könnte…………..? Dumm war Simone nicht und ihre prekäre
finanzielle Lage hatte ihre Skrupel schon längst beseitigt. Sie bohrte ein
wenig nach und erfuhr, dass Marchel—ihr Brutalo-Lover—gross ins Drogengeschäft
einsteigen wollte. Beim nächsten Treffen mit Heidi und Anita sagte Simone so
beiläufig: „wie wäre es, wenn wir etwas für unsere Gesundheit tun würden, zum
Beispiel Fahrradfahren, aber nicht so hausfrauenhaft, nein richtig!“ Die beiden Freundinnen waren sofort dabei, nur
die Räder mussten noch gefunden werden, und da erzählte Simone ihre Idee. Ein Freund,
den ihr weder kennen müsst noch sollt, schenkt uns die Räder, die einzige Bedingung
ist, dass wir unser Training hier im Dreiländereck auch international machen; so grenzübergreifend. Gesagt getan,
die drei Radelten drei Mal die Woche über Feld und Wald und vor allem über die
grünen Grenzen. Ab und zu trafen sie auf Zöllner die ihre Runde per Auto, Rad oder manchmal auch zu Fuss
machten. Sie flirteten mit den Zöllnern auf eine charmante unverfängliche Art.
Monate später kam es zum ersten Versuch. In einer kleinen Kneipe, wo sie
regelmässig Pause machten, tauschten sie ihre Trinkflaschen, gegen identische
aber präparierte Flaschen die in einem Versteck auf der Damentoilette waren, aus.
Sie radelten unbehelligt zurück in die nahe Heimstadt, wo Simone die Flaschen
einsammelte und neue identische austeilte, dies natürlich für die nächste
Radtour. Im Laufe der Zeit gründeten die drei einen internationalen Damen Rad- Rennklub, dies als Tarnung nach dem
abgewandelten Prinzip: vor lauter Bäumen sieht man den Wald nicht. Ab und an
wurden die kleinen Rucksäcke der hübschen Radlerinnen durchsucht, die drei
Flaschen der Freundinnen erweckten nie die Aufmerksamkeit der Zöllner.
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