Vor vielen Jahren, es war 1994 glaube ich, zog ich nach
Avenches in eine schöne Wohnung in der Altstadt. Nun verlangte ich einen
Telefon-Anschluss, so etwas geht in der Schweiz ja immer sehr einfach und schnell.
Mir wurde eine ganz einfache, einprägsame Telefon- Nummer gegeben, was mich
anfangs sehr freute, sich aber in der Folge als problematisch erwies. Der Grund
war folgender, ich hatte eine alte Nummer des, sich in Avenches
befindenden Haras Fédéral –Eidgenössisches Gestüt—zugeteilt bekommen. Es
handelte sich um eine Nummer die, seit einigen Jahren, nicht mehr in Betrieb war,
aber leider immer noch, neben vielen anderen, den Briefkopf des Haras, sowie
die Rundschreiben an Züchter schmückte. Diese Nummer hatten viele
Pferdebesitzer aus dem ganzen Land bei sich notiert, ja ich wurde sehr oft angerufen
wenn eine Stute nach dem Hengst verlangte, konnte aber leider den Hengst nicht
ersetzen. Ich rief mehrere Male im Gestüt an um zu bitten, die nun mir
zugeteilte Nummer von den Briefköpfen zu streichen, das war aber zu viel
verlangt, die Anrufe wurden immer häufiger. Da ich selbst schon meine
Drucksachen wie Briefpapier und Visitenkarten bestellt und auch erhalten hatte
musste ich diese Telefon- Nummer behalten. Aus Verzweiflung fing ich an ,mit den Stuten
beziehungsweise ihren Besitzern, Stelldicheins zu verabreden, so etwa : kommen
sie mit ihrer Stute Morgen um acht Uhr dreissig, er und die Stute kamen, der
Hengst wusste von nichts und ich sah amüsiert ,aus sicherer Distanz, zu ! Nach wenigen Wochen waren
neue Briefköpfe des Haras gedruckt und ein Rundschreiben informierte über die
aktuell gültigen Telefonnummern!
Wie meine Mutter oft sagte: gewissen Leuten
muss man mit dem nackten A.... ins Gesicht springen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen