Samstag, 4. Juli 2015

Mal sind es die Frauen mal die Männer, oder der böse Jojo-Effekt

Ja  mal die Männer mal die Frauen verderben dem anderen die Freude etwas Gutes auf den Tisch zu bringen und auch noch schön zurechtzumachen, denn in unserer modernen Gesellschaft ist ja die Rollenverteilung nicht mehr so rigide wie zu meiner Jugendzeit.                                                                 Das fing schon an als ich jung verheiratet war, mal  kaufte ich ein und kochte, mal war es meine Frau die sich um unser gemeinsames leibliches Wohl kümmerte. In all den Jahren—es waren zwanzig—hat meine Frau kein Gramm zugenommen, nein sie ass und ich wurde dick.                      Sie ass ist nicht etwa eine Redensart, nein! nach einem üppigen Frühstück so gegen  halb zehn nahm sie zwei Bananen mit Sahne und viel Schokoladencreme. Da ich mittags nie nach Hause kam ass sie alleine, meist einen Teller, einen grossen Teller, Pasta mit viel Sosse und noch mehr Parmesan. Nachmittags ging sie gerne in eine Konditorei zu Kaffee und Kuchen. Abends kochten wir mal zusammen mal einer oder der andere. Es gab immer Fleisch oder Fisch für uns beide, mit Salat und Gemüse für mich, Reis oder Kartoffeln mit Gemüse und Salat für sie. Hungern tat ich zwar nie, frustrierend war es aber doch sehr. Abends beim Fernsehen ass sie Nüsse, Schokolade oder Gebäck, ich wurde dick vom Zusehen. Gingen wir ins Kino gab’s für sie Eis, für mich eine schlankmachende Zigarette.                                                                                                                                                       Auf Urlaubsreisen ass ich dann normal zu den Hauptmahlzeiten mit Kohlenhydraten und Dessert; kam dann allerdings nach zwei Wochen mit mehreren Kilos zusätzlich nach Hause, sie blieb schlank wie eh und je! ich hingegen frass den Frust in mich hinein—der machte auch dick—Es wurde jedes Mal schwieriger die paar Kilos wieder loszuwerden, ja es blieb immer etwas zurück sodass bei jedem Mal etwa ein Kilo mehr auf der Waage war, das dann die neue Ausgangslage wurde. Kurz und (un)gut nach zwanzig Jahren wog ich etwa fünfundzwanzig Kilos mehr. Das war meine  ehe und beziehungs-Erfahrung.                                                                                                                                     Nach meiner Scheidung verlor ich recht schnell viele Kilos, dann fing das Ganze—diesmal alleine—wieder an, nur hatte ich jetzt niemanden mehr der mir sagte „du solltest abnehmen“ und vor allem konnte ich keinem sagen „deinetwegen esse ich immer zu viel, habe Magenschmerzen, bin gebläht, und habe keine Gelüste mehr , weil du mich einfach zu sehr fütterst“ . Später als ich wieder beweibt war, nahm ich es gelassener, wusste dass ich, wenn ich freudig mitass also nicht aufpasste, wieder stark zunehmen würde, ach ja ich wurde erneut dick versuchte es aber mit WÜRDE zu tragen und auf (selbst) Vorwürfe zu verzichten.

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