Hans-Peter war Chef der Behörde die sich um Invaliden-Versicherte
kümmerte. Da diese Behörde Überwachungen ihrer Rentenbezüger veranlasste wusste
HP immer wer wie und seit wann die Sozialversicherung betrog. Es waren doch
recht viele, woran HP aber insbesondere interessiert war, waren Handwerker
aller Kategorien wie Maurer Schreiner, Sanitärinstallateure, Elektriker,
Gipser, Maler, Gärtner und was es noch so an Bauarbeitern gibt. Sein Interesse
war erst aufgeblüht, als HPs Mutter viele Jahre nach dem frühverstorbenen Vater
„endlich von ihrem Leiden—dem Alter—mit weit über neunzig Jahren“ erlöst worden
war. Da hatten er und seine leichtgläubige Schwester das grosse Elternhaus
geerbt. Es war HP ein leichtes seine Schwester, die in solchen Dingen recht
unerfahren war, sachte über den Tisch zu ziehen und ihr eine beinahe schon als
Beleidigung zu bezeichnende Abfindungssumme zu bezahlen damit er alleine das Haus übernehmen konnte. Nun hatte er das,
seit dem frühen Tod des Vaters nicht mehr richtig unterhaltene, Haus.
Es standen sehr viele Arbeiten an, damit dieser einst wunderschöne
Jugendstielbau in dem Riesenpark wieder in altem—jedoch mit modernem Komfort
versehenem—Glanz erstrahlen konnte. Und da hatte HP eine geniale Idee. Seine
Klienten, die Invalidenrente Bezüger die schon mal trotz der Rente Schwarzarbeit
erledigten, konnten doch dazu motiviert werden sein Anwesen—selbstverständlich ohne
Bezahlung, sie wollten ja ihre Rente nicht aufs Spiel setzen, liebevoll zu
renovieren.
Erpressen brauchte HP keinen, nur schon der Einblick in ihre
Überwachungsprotokolle wirkte Wunder. Ganz eifrig machten sich Maurer, Installateure, Gärtner, Maler und alle anderen Fachleute ans Werk. Das Haus
erstrahlte in neuem Glanz!
Wäre HP nicht so ein Grossmaul hätte er sich am Stammtisch vor seinen
vermeintlichen „besten Freunden“ nicht so gebrüstet wäre er nicht wegen
Amtsmissbrauch und diverser anderer Vergehen vor den, glücklicherweise
Unsensiblen und nicht korrumpierbaren, Richter zitiert worden.
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