Glücklicherweise gehöre ich zu den
Menschen deren Glaube an die Rechtschaffenheit der Obrigkeit nicht mehr
erschüttert werden kann, denn diesen Glauben den ich als Kind noch hatte habe
ich etwa zur selben Zeit, als ich auch meinen kindlichen Glauben an den “Lieben
Gott“ ablegte, verloren.
Somit bin ich auch nicht sonderlich
erstaunt wie sich unser neu gewählter Bundesrat, der ehrenwerte Signore Ignatio Cassis, verhält.
Eben wie ein Wendehals auch als Karrierist,
Windfahne oder Opportunist bezeichnet. Seine Abkehr—so kurz vor der
Bundesratswahl—von seiner eigentlichen Heimat ITALIEN und nun die
Doppelpirouette kurz rein sofort wieder raus bei der Waffenlobby Pro Tell
erhöht die Vermutung, dass uns mit so einem Politiker eine Zeit des
„Meinungskarussells“ bevorsteht dessen einzige Profiteure die Karikaturisten
und Kabarettisten sein werden. Die normalen denkenden Bürger—die ja den „Neuen“
nicht gewählt haben— werden wohl in den nächsten Jahren durch Cassis
Umumumdrehhungsmeinungswechsel oft an Schwindel leiden müssen.
Nun noch etwas zum Entscheid des ehrenwerten
neuen Bundesrates in die Politik zu wechseln statt weiterhin als Mediziner tätig
zu bleiben.
Ich habe in meiner Berufszeit als Äztebesucher—auch
Verkäufer, Vertreter, Pharmareferent, Pillenverkäufer,
Pharmaidiot etc. bezeichnet— etwa 3-4000
Ärzte gekannt.
Viele kritisierten die Kollegen welche „in
die Politik“ gingen. Eine dieser Kritiken anlässlich einer Wahl in welcher ein
Arzt kandidierte war recht lakonisch:
*Wenn
ich so wenig Erfolg in der Ausübung des Arztberufes hätte, würde ich sicher
auch nach einem Ausweg suchen, sei es als Amtsarzt, Industriearzt oder eben als
Politiker. Wer das Privileg hatte Medizin zu studieren schuldet der
Allgemeinheit—die ja sein Studium mitfinanziert hat—auch als Arzt etwas
zurückzugeben, gut ja sehr gut bezahlt zurückzugeben!*
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