Mittwoch, 18. Oktober 2017

Obrigkeit

Glücklicherweise gehöre ich zu den Menschen deren Glaube an die Rechtschaffenheit der Obrigkeit nicht mehr erschüttert werden kann, denn diesen Glauben den ich als Kind noch hatte habe ich etwa zur selben Zeit, als ich auch meinen kindlichen Glauben an den “Lieben Gott“ ablegte, verloren.
Somit bin ich auch nicht sonderlich erstaunt wie sich unser neu gewählter Bundesrat, der  ehrenwerte Signore Ignatio Cassis, verhält.
Eben wie ein Wendehals auch als Karrierist, Windfahne oder Opportunist bezeichnet. Seine Abkehr—so kurz vor der Bundesratswahl—von seiner eigentlichen Heimat ITALIEN und nun die Doppelpirouette kurz rein sofort wieder raus bei der Waffenlobby Pro Tell erhöht die Vermutung, dass uns mit so einem Politiker eine Zeit des „Meinungskarussells“ bevorsteht dessen einzige Profiteure die Karikaturisten und Kabarettisten sein werden. Die normalen denkenden Bürger—die ja den „Neuen“ nicht gewählt haben— werden wohl in den nächsten Jahren durch Cassis Umumumdrehhungsmeinungswechsel oft an Schwindel leiden müssen.
Nun noch etwas zum Entscheid des ehrenwerten neuen Bundesrates in die Politik zu wechseln statt weiterhin als Mediziner tätig zu bleiben.
Ich habe in meiner Berufszeit als Äztebesucher—auch Verkäufer, Vertreter,  Pharmareferent, Pillenverkäufer, Pharmaidiot etc. bezeichnet— etwa 3-4000 Ärzte gekannt.

Viele kritisierten die Kollegen welche „in die Politik“ gingen. Eine dieser Kritiken anlässlich einer Wahl in welcher ein Arzt kandidierte war recht lakonisch:
 *Wenn ich so wenig Erfolg in der Ausübung des Arztberufes hätte, würde ich sicher auch nach einem Ausweg suchen, sei es als Amtsarzt, Industriearzt oder eben als Politiker. Wer das Privileg hatte Medizin zu studieren schuldet der Allgemeinheit—die ja sein Studium mitfinanziert hat—auch als Arzt etwas zurückzugeben, gut ja sehr gut bezahlt zurückzugeben!*



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