Sonntag, 8. Oktober 2017

Free of charge, Gratis, Gratuis usw.

In jedem Marketing Kurs lernt man, was gratis ist ist nichts wert; d.h. was ohne Anstrengung zu erhalten ist kann ja nichts wert sein. Darum müssen die Teilnehmer an einer, als Fort oder Weiterbildung getarnter Werbeveranstaltung einen, wenn auch nur symbolischen, Obolus entrichten, welcher schon durch die üppige Verpflegung die man an solchen Veranstaltungen vorgesetzt bekommt, zurückgefressen wird.
Also ist was nicht bezahlt werden muss wirklich nicht gut oder gar wertlos?
Und was ist davon zu halten, wenn ein Mensch einem anderen Menschen sagt „ich schenke dir mein Herz“ ist auch das wertlos, müsste man sein Herz verkaufen und dazu auch noch die Seele—wie es Faust mit Mephisto vereinbart hatte?—um dem Deal Wert zu verschaffen?
Und wie ist es denn mit dem Sex in einer Ehe oder sonstigen festen Beziehung? Soll dieser Sex irgendwie zu bezahlen sein und wenn ja wer gibt wem wieviel und wofür? Ja die Frage wer ist Geber, wer ist Nehmer oder besser wer kauft wer verkauft müsste beantwortet werden. Ist dies alles, in einer festen Beziehung  nicht allzu kommerziell? und dadurch sexueller Erfüllung abträglich?
Oder ist dies die Erklärung warum viele Männer—trotz williger Partnerin zuhause—ins Puff oder zu Prostituierten auf dem etwas anrüchigen Strassen-Strich gehen. Wertet die monetäre Verhandlung die Qualität des mit dem Strichmädchen erkauften Orgasmus auf, weil keine partnerschaftliche-Liebesbeziehung störend einwirkt?
Und ist es nicht so, dass in Gratis-Veranstaltungen wie Konzert, Theater, Kino und sonstigen Volks-Vorführungen viel mehr, gehustet, geschwatzt und sonst wie  gestört wird als dort wo man für die Eintrittskarten viel Geld hinblättern muss?
Ob nun meine Überlegungen vergeblich, gratis oder umsonst sind weiss ich nicht, interessant finde ich sie allemal.


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