Freitag, 21. August 2015

Ein Samstag in Konstanz

Entweder man nimmt’s mit viel Humor oder man ärgert sich, na was? grün und blau, oder einfach nur fürchterlich. Item, es war der erste kühle verregnete Samstag seit langem in diesem Ausnahmesommer 2015. Meine Lebenspartnerin und ich hatten uns spontan entschieden mit der Bahn nach Konstanz zu fahren, der Zug von Stein am Rhein war nicht sehr voll, aber die Bahn die von Kreuzlingen nach dem benachbarten Konstanz fuhr war übervoll. Wir waren sicherlich die einzigen, die ohne Einkaufskaddy’s –ja viele zogen mehrere davon hinter sich her— grosse leere Rucksäcken und leichten—da leeren—Koffern sich im viel zu engen Zug drängelten, ja beim Aussteigen wurde gedrängelt, Alt und Jung, aber vor allem Alt wollte sofort ins Schlaraffenland zum Einkaufen gehen. Zu Recht beinhaltet der uns allen aus der Kindheit bekannte Name SchlaRAFFENland das Wort Raffen. Ja die Raffgier dieser Einkaufstouristen mahnte an die Zeiten des Hamsterns –in und vor Allem nach Kriegs und Krisenzeiten—die sehr alten Menschen noch in Erinnerung sind. Bewusst ,und weil wir nichts brauchten, verzichteten wir darauf, Lidl, Aldi, Penny ,und wie die Billigläden sonst noch heissen mögen, einen Besuch abzustatten, da wir wussten, dass wir diesen Horror nicht verkraftet hätten. Aber auch schon die Kleiderläden und sonstigen Boutiquen waren den Besuch wert; wie sich die Einkaufstouristen benehmen ist geradezu grotesk, jede genaue Beschreibung erübrigt sich! Mittags gingen wir ins Barbarossa essen, selbst gut besucht war es ein Hort der Ruhe. Das Essen war sehr gut und die junge Kellnerin kompetent und nicht nur freundlich, nein richtig liebenswürdig. Ich erinnere mich noch an die Zeiten, wo so etwas üblich und das Gegenteil selten war!! Nach dem Essen statteten wir meinem Lieblingsbuchladen –dem Bücherschiff—einen Besuch ab. Leider war, wohl wegen der Uhrzeit, es war dreiviertel zwei, die gute kompetente nette ältere Dame –ob es die Chefin ist weiss ich nicht— noch nicht da. Meine Partnerin und ich selbst stöberten in den auf Tischen ausgelegten Büchern. Sie, meine Partnerin, ging zur Kasse und erwarb ein Paar Bücher. Nun ging ich zur Kasse, legte meine Auswahl hin, wurde von einer Verkäuferin gefragt,“ muss was als Geschenk eingepackt werden“, ich verneinte und sie schickte sich an ,meinen Einkauf in die Kasse zu tippe. Plötzlich drehte sie sich zu einer ihrer Kolleginnen  um, die mit einer Kundin der Kasse entgegen kam und sagte ihr in ihrem Alemannisch „ du kansch zuerscht tippe du hasch ja nur zwei Sachen“ und dies natürlich ohne mich zu fragen ob dies mir Recht sei!!Diese Verkäuferin hatte ein unverdientes Riesenglück, dass ich nicht alleine, sondern mit meiner Partnerin da war, welche die Szene die ich, wäre ich alleine gewesen, veranstaltet hätte, perhorresziert.

Was hätte ich ihr nicht gerne gesagt. Ist diese Kundin mehr wert als ich—ist es die Galanterie dass eine Frau dem  ach so bösen Mann vorgezogen wird—oder haben sie vergessen ihr Gehirn einzuschalten—vielleicht haben sie zu viele Kunden und versuchen damit ihre Arbeitsbelastung zu verringern –es sei denn eine männliche Kundschaft ist ihnen unerträglich—dies müssten sie dann aber an die Ladentür schreiben. Oder ist’s ganz einfach ihre zum Himmel stinkende Dummheit??

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen