Dienstag, 1. September 2015

Mega sie haben gesagt Mega?

Achim du verdammtes Megaarschloch tönte es laut durch den Korridor trotz der recht späten Stunde. Es war im Klinikum zwei dieser Universitätsklinik. Ja was hatte Achim wohl verbrochen? Achim war Oberarzt in der Chirurgie, er war dabei sich, trotz seines jungen Alters, zu habilitieren und wäre—bildlich gesprochen—über Leichen gegangen um die Operationen zu machen die ihm noch in seiner persönlichen Statistik fehlten. Ob nun die Indikation für den Eingriff korrekt oder sehr grosszügig gestellt war hat ihn nie gekümmert. Er hatte wieder einmal einem älteren Patienten eine ,nicht wirklich notwendige, Operation aufgedrängt, indem er Angst geschürt hatte .Die Operation war—wie immer bei Achim—gut verlaufen, ja Achim war ein sehr guter Handwerker, die Indikationen waren allerdings bei ihm oft mehr als diskutabel. Diesmal war er aber wirklich zu weit gegangen in seiner Überheblichkeit hatte er nicht gemerkt, dass dieser nette ältere Herr, dem er einen absolut unnötigen Eingriff aufgeschwatzt hatte genauso hiess wie sein Vorgesetzter, der Chefarzt Professor Viktor Brauner. Der nun leider unnötig operierte Herr war der Onkel seines Vorgesetzten. Dies war der Grund der Titulierung als Megaarschloch der Achim seit dieser Nacht anhing, ja die Habilitation war keine Option mehr und Achim musste sich nach der fristlosen Entlassung nach einer neuen Stelle umsehen. Achim bewarb sich für jede freiwerdende Stelle als Chefarzt, musste aber lernen mit Absagen umzugehen, denn sein ehemaliger Mentor Professor Viktor Brauner hatte ein ausgedehntes Beziehungsnetz. Es regnete Absagen. Also beschloss Achim eine Privatpraxis in einer anderen Stadt zu eröffnen, er fand eine Praxis eines sehr bekannten älteren Chirurgen,  die er übernehmen konnte. Nach dem luxuriösen Umbau eröffnete er die Praxis. Eigenartigerweise kamen nur sehr wenig Patienten. Der lange Arm des ehemaligen Chefs war noch länger als befürchtet hatte, denn nun merkte Achim, dass keine der vier Privat- Kliniken ihn in ihren Operationssälen arbeite lassen wollte. Verzweifelt bewarb sich Achim im Ausland, Dubai, Katar, Kairo, Tunis, ganz egal wo es kamen nur Absagen. In seiner Verzweiflung beschloss er nun zu der Hilfsorganisation Médecins sans frontières zu gehen, um wenigstens operieren zu können, aber auch da war er nicht willkommen. In einem Bergdorf, wo eine verwaiste Praxis auf einen Nachfolger wartete ,konnte man Achim nun sehen wie er der Bevölkerung Salben und Pillen verschrieb, ab und zu eine Wunde versorgte und so ein bescheidenes Auskommen hatte. Seine einzige Befriedigung war, dass sein Übernahme „MEGAARSCHLOCH“ ihn nicht bis in dies abgelegene Bergdorf verfolgt hatte.

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