Achim du verdammtes Megaarschloch tönte es laut durch den
Korridor trotz der recht späten Stunde. Es war im Klinikum zwei dieser
Universitätsklinik. Ja was hatte Achim wohl verbrochen? Achim war Oberarzt in
der Chirurgie, er war dabei sich, trotz seines jungen Alters, zu habilitieren
und wäre—bildlich gesprochen—über Leichen gegangen um die Operationen zu machen
die ihm noch in seiner persönlichen Statistik fehlten. Ob nun die Indikation
für den Eingriff korrekt oder sehr grosszügig gestellt war hat ihn nie
gekümmert. Er hatte wieder einmal einem älteren Patienten eine ,nicht wirklich
notwendige, Operation aufgedrängt, indem er Angst geschürt hatte .Die Operation
war—wie immer bei Achim—gut verlaufen, ja Achim war ein sehr guter Handwerker,
die Indikationen waren allerdings bei ihm oft mehr als diskutabel. Diesmal war
er aber wirklich zu weit gegangen in seiner Überheblichkeit hatte er nicht
gemerkt, dass dieser nette ältere Herr, dem er einen absolut unnötigen Eingriff
aufgeschwatzt hatte genauso hiess wie sein Vorgesetzter, der Chefarzt Professor
Viktor Brauner. Der nun leider unnötig operierte Herr war der Onkel seines
Vorgesetzten. Dies war der Grund der Titulierung als Megaarschloch der Achim
seit dieser Nacht anhing, ja die Habilitation war keine Option mehr und Achim
musste sich nach der fristlosen Entlassung nach einer neuen Stelle umsehen.
Achim bewarb sich für jede freiwerdende Stelle als Chefarzt, musste aber lernen
mit Absagen umzugehen, denn sein ehemaliger Mentor Professor Viktor Brauner
hatte ein ausgedehntes Beziehungsnetz. Es regnete Absagen. Also beschloss Achim
eine Privatpraxis in einer anderen Stadt zu eröffnen, er fand eine Praxis eines
sehr bekannten älteren Chirurgen, die er
übernehmen konnte. Nach dem luxuriösen Umbau eröffnete er die Praxis.
Eigenartigerweise kamen nur sehr wenig Patienten. Der lange Arm des ehemaligen
Chefs war noch länger als befürchtet hatte, denn nun merkte Achim, dass keine der
vier Privat- Kliniken ihn in ihren Operationssälen arbeite lassen wollte.
Verzweifelt bewarb sich Achim im Ausland, Dubai, Katar, Kairo, Tunis, ganz egal
wo es kamen nur Absagen. In seiner Verzweiflung beschloss er nun zu der
Hilfsorganisation Médecins sans frontières zu gehen, um wenigstens operieren zu
können, aber auch da war er nicht willkommen. In einem Bergdorf, wo eine
verwaiste Praxis auf einen Nachfolger wartete ,konnte man Achim nun sehen wie
er der Bevölkerung Salben und Pillen verschrieb, ab und zu eine Wunde versorgte
und so ein bescheidenes Auskommen hatte. Seine einzige Befriedigung war, dass sein Übernahme
„MEGAARSCHLOCH“ ihn nicht bis in dies abgelegene Bergdorf verfolgt hatte.
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