In einer kleinen Stadt in der Westschweiz in den frühen
siebziger-Jahren begab sich aber folgendes. Ein neuer Chefarzt der Pädiatrie
wurde gewählt, er hatte anfangs auch noch eine Privatpraxis in der Stadt, aber
nach kurzer Zeit verkaufte er diese Praxis an einen Kollegen, auch einen
Kinderarzt und Studienkollegen. Seither hatte er seine Privatsprechstunden im
Spital mit der Begründung dadurch immer
für Notfälle vor Ort zu sein. Innert kurzer Zeit kamen noch mehrere Kinderärzte
in die Gegend. Einer war Kinderrheumatologe, der andere Kinder Gastroenterologe,
ein anderer Kinder Onkologe der schon
installierte der die Praxis gekauft hatte war Kinder Neurologe und Psychiater und
der letzte im Bunde war Kinder Allergo- Immunologe. All diese Spezialisten
waren Konsiliarärzte in Universitätsspitälern von Bern Genf und Lausanne, dazu
machten sie auch allgemeine Pädiatrie. Und nun fing das grosse Pingpong spielen
an, fast alle Kinder wurden zu Abklärungen den Kollegen überwiesen es wurden
viele Anomalitäten entdeckt und natürlich noch mehr Verdachtsdiagnosen ausgeschlossen.
Auch kam es vor allem in der Psychologie und der Immuno- Allergologie zu lang
andauernden Prozeduren. Viele Kinder wurden als „ausser der Norm“ eingestuft
und entsprechend versorgt. Glück hatten die Kinder, die bei dem alten Pädiater
oder beim Hausarzt behandelt wurden, sie wuchsen ohne unnötige medizinische
Vereinnahmung als NORMALE LANGWEILIGE
Kinder auf. Das Kredo dieser Spezialisten war mehrfach biblisch .Suchet
so werdet ihr finden (Lukasevangelium11:9) sie fanden ja immer irgendeine Anomalie,
und „Lasset die Kindlein zu mir kommen“ (Matthäusevangelium 19:14) und sollte einer ihrer Kollegen etwas
an ihrer Praxis auszusetzen haben, dann wurde ihm Johannes 8:7 entgegen
geschleudert: „wer unter euch ohne Sünde
ist der werfe den ersten Stein“. In dieser Stadt, die ja auch einen
Reformator hervorgebracht hatte war man
eben sehr Bibelfest.
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