Montag, 22. Dezember 2014

Ärztenetzwerk

In einer kleinen Stadt in der Westschweiz in den frühen siebziger-Jahren begab sich aber folgendes. Ein neuer Chefarzt der Pädiatrie wurde gewählt, er hatte anfangs auch noch eine Privatpraxis in der Stadt, aber nach kurzer Zeit verkaufte er diese Praxis an einen Kollegen, auch einen Kinderarzt und Studienkollegen. Seither hatte er seine Privatsprechstunden im Spital mit der Begründung dadurch  immer für Notfälle vor Ort zu sein. Innert kurzer Zeit kamen noch mehrere Kinderärzte in die Gegend. Einer war Kinderrheumatologe, der andere Kinder Gastroenterologe, ein anderer Kinder Onkologe  der schon installierte der die Praxis gekauft hatte war Kinder Neurologe und Psychiater und der letzte im Bunde war Kinder Allergo- Immunologe. All diese Spezialisten waren Konsiliarärzte in Universitätsspitälern von Bern Genf und Lausanne, dazu machten sie auch allgemeine Pädiatrie. Und nun fing das grosse Pingpong spielen an, fast alle Kinder wurden zu Abklärungen den Kollegen überwiesen es wurden viele Anomalitäten entdeckt und natürlich noch mehr Verdachtsdiagnosen ausgeschlossen. Auch kam es vor allem in der Psychologie und der Immuno- Allergologie zu lang andauernden Prozeduren. Viele Kinder wurden als „ausser der Norm“ eingestuft und entsprechend versorgt. Glück hatten die Kinder, die bei dem alten Pädiater oder beim Hausarzt behandelt wurden, sie wuchsen ohne unnötige medizinische Vereinnahmung als NORMALE LANGWEILIGE  Kinder auf. Das Kredo dieser Spezialisten war mehrfach biblisch .Suchet so werdet ihr finden (Lukasevangelium11:9) sie fanden ja immer irgendeine Anomalie, und „Lasset die Kindlein zu mir kommen“ (Matthäusevangelium  19:14) und sollte einer ihrer Kollegen etwas an ihrer Praxis auszusetzen haben, dann wurde ihm Johannes 8:7 entgegen geschleudert:  „wer unter euch ohne Sünde ist der werfe den ersten Stein“. In dieser Stadt, die ja auch einen Reformator  hervorgebracht hatte war man eben sehr Bibelfest.


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