Ich
war mit Freunden im KINEPOLIS in Schaffhausen wo eine Direktübertragung des
Nussknacker-Balletts aus dem
BOLSHOI-Theater in Moskau gegeben wurde. Wir hatten uns alle sehr darauf
gefreut, kommt man ja –sollte man schon in Moskau sein—nie in dieses Theater da
die Eintrittskarten kaum zu kriegen sind. Die Übertragung war sehr schön,
besonders der Blick hinter die Kulissen zeigt sehr gut die Grösse dieses
Theaters .Nun zum Störfaktor „Mit(un)mensch! Dass Kinder mal unruhig sind kann
man ja noch verstehen, dass aber die Eltern alles durchgehen lassen und sich sogar
selbst schlimmer als die Kinder benehmen ist schon Ärgerlich. Neben mir sassen
zwei Frauen so um die fünfzig, es waren wohl alte Freundinnen die, wie sie sicher
früher schon in der Schule ihre Lehrer/innen durch hemmungsloses Schwatzen zur
Verzweiflung gebracht hatten, sich ihr Leben erzählten und mich zur Weissglut
brachten. Nur nach deutlichem Ermahnen mit der Frage ob sie wohl während der
ganzen Vorstellung schwatzen würden ging’s etwas besser sodass ich den Lärm des
gekauten Popcorns und das klirren der
Eiswürfel in dem riesen Cola Becher, voll geniessen konnte. Dann kam eine lange
Pause von einer halben Stunde. In meiner ausserordentlichen Einfalt dachte ich,
dass die Pause dazu da sei sich zu verpflegen und dann gestärkt die zweite
Hälfte der Übertragung aushalten zu können, das war leider weit gefehlt. Die
Pause, während der die Direktübertragung aus Moskau weiterging mit Interviews
der Hauptdarsteller, diente dazu sich mit knisternden Bonbon Tüten und „krünschigen“
Nachos einzudecken sowie die Eiswürfel und das Cola zu erneuern. Der
wiederholte schlürf-Lärm der Strohhalme die auch noch den letzten Rest der Cola
aus dem Eis schlürfen ist extrem erhebend. Meine Nachbarinnen hatten sich im
grossen Stil mit Getränk und Nahrung eingedeckt und darüber wohl meine vorherige
Ermahnung, das Schwatzen zu vermeiden, vergessen. Nun wurden zwischen den
Kommentaren und News aus dem Freundeskreis auch noch die Kaugeräusche der
Nachos und das Rascheln der Finger in besagten Nachos zu Begleitung von Tschaikowskis
Nussknacker-Musik. Und da war ich versucht ein klein wenig Zorn meinen, leider längst verstorbenen Eltern gegenüber zu
empfinden, mich zu gut erzogen zu haben um meinen Rachegelüsten nachzugeben. Ja
ich dachte daran, in der Pause einen grossen Becher Bier—dass ich nie trinke—zu
kaufen um dann ungeschickterweise, ich bin ja ein Tattergreis, über meine
Nachbarinnen zu schütten.
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