Es war kurz vor dem
Krieg so etwa 1935/36 .Der Protagonist war ein reicher Uhrenfabrikant
aus dem Neuenburger Jura ob er in Le Locle oder La Chaux-de-Fonds oder in
beiden Städten ein oder mehrere Werke hatte weiss ich nicht genau; aber wie
gesagt arm war er nicht. Er besass mehrere Villen beziehungsweise Schlösschen
an verschiedenen Orten der Westschweiz. Er war wohl auch indirekt politisch
aktiv zumindest schien das der Grund seiner häufigen reisen, in die Hauptstadt,
nach Bern zu sein. Meist fuhr er mit einem seiner Luxusautos Rolls, Bentley,
oder Bugatti, doch im Winter war es manchmal nicht möglich vom Jura weg zu
kommen, dann nahm er die Bahn über Neuchâtel nach Bern. Es gab damals an der
Spitalgasse eine alte schöne Bäckerei, ob es sie noch immer gibt müsste man
nachsehen. In diese ging unser Herr Fabrikant und als ihn eine junge
Angestellte nach seinen Wünschen fragte blieb dieser sonst so weltgewandte,
eloquente Herr stumm, einfach sprachlos,
so beeindruckt war er von dieser wunderschönen jungen Frau. Als er seine
Sprache wiedergefunden hatte war das erste was er sagte: „wollen sie mich heiraten“? Was weiter passierte ist unbekannt was man allerdings weiss, die zwei heirateten
wirklich nach kurzer Verlobungszeit. Noch Jahrzehnte später wenn man an der
schönsten der Villen vorbeifuhr wurde diese Geschichte erzählt: weisst du hier
wohnt die schöne Bäckerin aus Bern. Auch ich hörte diese Geschichte 1965,
damals selbst seit kurzem frisch verheiratet, von meiner jungen Frau. Ja damals
gab’s noch Märchen.
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