RÖSSLI
Generationen
von Kälbern mussten ihr Leben lassen um es Generationen von Gästen möglich zu machen in diesem schönen
gemütlichen alteigesessenen Restaurant die besten Wienerschnitzel weit und
breit zu geniessen. Auch das eingespielte Servierpersonal trug viel dazu bei,
dass sich diese Gäste seit Generationen, hier im Rössli, sehr wohl fühlten. Wie
erstaunt waren da zwei Gäste als sie eines Abends ins Rössli pilgerten um
besagtes Super Wienerschnitzel zu essen. Die junge Serviererin sah sie nett an
dann grüsste sie sogar . Die Chefin
eine drahtige energische recht maskuline Person, die sich noch nicht zwischen
burschikos, aggressiv kumpelhaft und vulgär entschieden hatte, wies ihnen einen
Tisch zu, dabei sagte sie „Schnitzel gibt’s nicht mehr aber sonst feine Sachen". Die beiden beschlossen zu bleiben, der neuen Crew eine Chance zu geben, sich überraschen zu lassen. Die Überraschung gelang
weit über die Erwartung. Dass die junge Serviererin immer wieder an die frische
Luft ging um zu rauchen hatte auch einen entscheidenden Vorteil; der
Rauchgeruch überdeckte, allerdings nur zum Teil, den durch mangelnde
Körperhygiene und wohl spärlichen Gebrauch von Seife und Deodorant
hervorgerufenen, Schweissgeruch. Die Gäste waren nicht nur Räumlich, Stammgäste
sassen auf einer Seite, die zwei hierhin verirrten auf der anderen Seite,
sondern auch nach ihrem Habitus, getrennt. Dass die Chefin den Jagdhund eines
Gastes streichelte dann ohne sich die Hände zu waschen weiteservierte, schien
keine der meist weiblichen und leicht schmuddeligen Gäste zu stören. Den beiden separat sitzenden Gästen passte
das nicht so richtig. Auf die Reklamation wegen einer schmutzigen Gabel wurde
mit einem patzigen, „das kann passieren“, geantwortet aber ohne Entschuldigung.
Alles war sehr unprofessionell ,Brot fehlte, nachdem die Chefin den teuren Wein
entkorkt hatte musste sie erst noch die Gläser holen und auf die berechtigten
Beanstandungen hin wurde die Rechnung ,mit der Bitte zu verschwinden, gebracht.
Ein Paradebeispiel wie man aus einem guten Restaurant in nur wenigen Wochen
eine billige—aber leider teure—Kaschemme macht. Das Essen war allerdings nicht schlecht,aber durch die Umstände vergällt.
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