Samstag, 27. Dezember 2014

Requiem auf ein Kultrestaurant

RÖSSLI

Generationen von Kälbern mussten ihr Leben lassen um es Generationen von Gästen  möglich zu machen in diesem schönen gemütlichen alteigesessenen Restaurant die besten Wienerschnitzel weit und breit zu geniessen. Auch das eingespielte Servierpersonal trug viel dazu bei, dass sich diese Gäste seit Generationen, hier im Rössli, sehr wohl fühlten. Wie erstaunt waren da zwei Gäste als sie eines Abends ins Rössli pilgerten um besagtes Super Wienerschnitzel zu essen. Die junge Serviererin sah sie nett an dann grüsste sie sogar . Die Chefin eine drahtige energische recht maskuline Person, die sich noch nicht zwischen burschikos, aggressiv kumpelhaft und vulgär entschieden hatte, wies ihnen einen Tisch zu, dabei sagte sie „Schnitzel gibt’s nicht mehr aber sonst feine Sachen".             Die beiden beschlossen zu bleiben, der neuen Crew eine Chance zu geben, sich  überraschen zu lassen. Die Überraschung gelang weit über die Erwartung. Dass die junge Serviererin immer wieder an die frische Luft ging um zu rauchen hatte auch einen entscheidenden Vorteil; der Rauchgeruch überdeckte, allerdings nur zum Teil, den durch mangelnde Körperhygiene und wohl spärlichen Gebrauch von Seife und Deodorant hervorgerufenen, Schweissgeruch. Die Gäste waren nicht nur Räumlich, Stammgäste sassen auf einer Seite, die zwei hierhin verirrten auf der anderen Seite, sondern auch nach ihrem Habitus, getrennt. Dass die Chefin den Jagdhund eines Gastes streichelte dann ohne sich die Hände zu waschen weiteservierte, schien keine der meist weiblichen und leicht schmuddeligen Gäste zu stören.  Den beiden separat sitzenden Gästen passte das nicht so richtig. Auf die Reklamation wegen einer schmutzigen Gabel wurde mit einem patzigen, „das kann passieren“, geantwortet aber ohne Entschuldigung. Alles war sehr unprofessionell ,Brot fehlte, nachdem die Chefin den teuren Wein entkorkt hatte musste sie erst noch die Gläser holen und auf die berechtigten Beanstandungen hin wurde die Rechnung ,mit der Bitte zu verschwinden, gebracht. Ein Paradebeispiel wie man aus einem guten Restaurant in nur wenigen Wochen eine billige—aber leider teure—Kaschemme macht.   Das Essen war allerdings nicht schlecht,aber durch die Umstände vergällt.                                                                                                                                                                                                                                                                                         

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