Rainer hatte alles getan um ihm, Damian, die Freundin
abspenstig zu machen. Nun war Rainer zwar weder
der schönste noch der Klügste aber der reichste Schüler dieser
Privatschule wo zwar keine armen aber doch viele normale Schüler dieser Kleinstadt zum Unterricht
gingen. Damian war schon seit dem Kindergarten mit der schönen, in seinen Augen sehr schönen, Sonja befreundet. Sie hatten
immer schon zusammen gespielt und jetzt als Halbwüchsige galten sie als ein
Paar. Es war das Alter wo die Partys begannen. Rainer lud gerne ein da er stolz
auf den Besitz der Familie war. Hier fanden die tollsten Partys statt und es
waren die einzigen zu denen keiner etwas mitbringen musste; anderswo mussten
Getränke und Snacks mitgebracht werden aber hier gab es im Allgemeinen ein
riesiges reichhaltiges Buffet. Wer konnte da widerstehen? Sonja wurde eingeladen
und sagte spontan zu, dass Damian nicht eigeladen war erfuhr sie erst, als sie
ihn fragte was er denn anziehen werde. Sie hatte aber schon zugesagt und mit
einigen Freundinnen Vorbereitungen getroffen. Damian war darüber nicht
glücklich obwohl er ihr diese Freude gönnte. Seit der Party war Sonja irgendwie komisch, distanziert wie
fremd. Auch hatte sie plötzlich Kleider an die er, Damian, nie gesehen hatte.
Auf seine Fragen hin kamen zuerst ausweichende Antworten, dann mit der Zeit
sagte sie „Rainers Vater hat doch dieses Warenhaus und Rainer kann dort nehmen
was er will. Damian war enttäuscht und schockiert aber hilflos in seiner
Verzweiflung. Er wusste dass er die ach so schöne Sonja verloren hatte, nicht
der Liebe wegen sondern „gekauft“. Er
schwor sich Rache, wusste aber keineswegs wie diese Rache aussehen sollte.
Nicht vor allem an Rainer wollte er sich rächen, nein das Hauptziel seine
Rachephantasien war die untreue Verräterin Sonja. Ihr wünschte er die Pest an
den Hals; aber Rainer kam sicher, in seinen Tagträumen, nicht ungeschoren
davon. An was dachte er nicht alles, Brandstiftung, Mord ,Rufmord, Unfälle,
Verleumdung zum Beispiel bei der Beichte dem Priester der gut mit Sonjas Eltern
befreundet war etwas schreckliches vorzulügen; sicherlich würde das
Beichtgeheimnis in so einem Falle nicht gewahrt! Auch erwog er ein Gerücht über
Rainer in Umlauf zu setzen, er sei Schwul, Pervers, habe dies oder das
schreckliche getan doch er verwarf all diese Ideen wieder. Nein es hatte Zeit,
Rache muss gut überlegt sein und dann richtig Schmerzen bereiten, unvergesslich
wehtun, ein, besser noch zwei Leben zerstören, und er könnte genüsslich
zuschauen und sich auf sadistische Art daran ergötzen! Die Jahre vergingen wie
im Flug. Sonja und Rainer heirateten und bekamen bald mehrere Kinder, zwei Mal
Zwillinge. Rainer hatte das Warenhaus vergrössert und Filialen gegründet.
Damian war Anwalt geworden mit einem Hang zur Recherche, er mischte sich, wie
in Krimiserien, oft ein um seine Klienten besser zu verteidigen. Einer seiner
besten Klienten war ein Betrüger, er war aber viel zu gerissen um je verurteilt zu werden ;es gibt ab und zu
solche Fälle wo man zwar weiss ,der ist schuldig aber man kriegt ihn nie hinter
Gitter zum Beispiel O.J.Simpson. Nun
hirnte Damian im stillen Kämmerlein wie kann ich die beiden verhassten Personen
so treffen dass es sehr weh tut. Aus den Verteidigungsakten seines,
“Starklienten“ zog er viele Ideen aber wie konnte man das Warenhaus in den Ruin
treiben? Einfacher wäre es den Zwillingen etwas anzutun, beispielsweise während
des Jahrmarkts eine der Bahnen manipulieren, Ketten durchsägen ,bei voller
Fahrt den Strom abstellen—das müsste eigentlich einfach und sehr wirksam sein—Aber
seine katholische Erziehung wirkte leider noch nach, vor allem weil ja auch
andere Kinder getroffen werden könnten. In der Lebensmittel Abteilung des
Warenhauses gibt es ja auch Möglichkeiten, Glassplitter im Hackfleisch,
Listerien im Käse, man könnte Obst Gemüse und Salate vergiften, das würde aber
nur den Umsatz kurzfristig vermindern und die Wachsamkeit erhöhen. Nein all das
ist zu wenig subtil es muss viel raffinierter sein, irgendetwas Schandbares
unauslöschliches Böses das die Familie und das Geschäft in Verruf bringt! Oder
eine Kombination von alledem? Wie kann man Rainer zu einer Schandtat verleiten,
wie Sonja, oder alle beide??Konnte er seinem „Starklienten „ vertrauen? Beim nächsten der regelmässigen Treffen mit
diesem—Gentlemen-Verbrecher—fragte er so diskret und vorsichtig wie nur irgend
möglich, wie wäre es machbar eine Firma zu schmutzigen Geschäften zu benutzen
ohne dass die Inhaber etwas davon bemerken und vor allem dass diese Besitzer
ihre Unschuld nie aber wirklich niemals beweisen können. Das ist gar kein
Problem sagte der Klient, eigenartig dass sie sowas ansprechen, ich suche
genauso eine Firma um Geschäfte abzuwickeln. Allerdings müsste ich einen
Buchhalter am besten Chefbuchhalter einschleusen und dann… Tönt gut aber wie kann man so ein Konstrukt
auffliegen lassen ohne dass der eigeschleuste Schaden nimmt? Das ist das
geringste Problem, ich kenne jemanden mit dem richtigen Profil. Er ist zwar im
Ausland verurteilt wegen Betrug hat aber
eine neue Identität mit einem echten falschen Pass und seine Fingerabdrücke
sind auch manipuliert er war ja einige Zeit in Brasilien, dem Land der
chirurgischen Unmöglichkeiten! Herr Anwalt, wie schnell müsste denn die Sache
auffliegen? Ach das spielt keine Rolle ich habe Zeit zu warten bis alle Beweise
da sind und ihr Mann verschwunden ist. Nach drei Jahren schlug die Polizei zu,
sie hatte diskrete Informationen über Drogen und Menschenhandel bekommen,
natürlich anonym wohl von empörten Konkurrenz- Banden die glaubten Rainers
Firma habe ihnen das Geschäft
verdorben.
Die Zeitungen stürzten sich auf diese
Sensation. Altehrwürdiges Handelshaus in Drogen und Menschenhandel Skandal
verwickelt“. „Die Schuld von Rainer und
Sonja mehr als wahrscheinlich.“ „ Wollten sie das Unternehmen retten oder war
es nur abscheuliche Gier“? So lauteten die Schlagzeilen. Da Damian niemals seine Gefühlen Sonja und Rainer gegenüber
gezeigt hatte und immer noch ihr bester Freund war, wurde er natürlich als Staranwalt verpflichtet. Um keine Zweifel
aufkommen zu lassen zog er einige Anwälte aus der Hauptstadt zu. All dies war
zwecklos, die –konstruierten—Bewiese waren erschlagend. Sein „Starklient“ und
seine Helfer die an dieser Racheaktion sehr gut verdient hatten haben wirklich
perfekte Arbeit geleistet sagte sich Damian. Sonja und Rainer verschwanden für
lange Jahre im Zuchthaus, für Damian war es eine besondere Genugtuung, dass sie
nun endlich getrennt waren .Vom grossen Vermögen blieb kein Cent übrig und die
Kinder wurden mangels Verwandten, in eine staatliche Institution gebracht. Seitdem konnte Damian wieder wie ein
unschuldiges Baby schlafen, er hatte seine innere Ruhe gefunden.
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