Samstag, 1. November 2014

Konzert

Er hatte sich sehr auf dieses Konzert gefreut, es ist ja nicht alltäglich, dass so ein Star der internationalen Musikszene in einer kleinen Grossstadt oder doch eher einer grossen Kleinstadt auftritt. Er hatte auch, als Förderer des Musikvereins, einen sehr guten Platz erhalten. Das Programm war äusserst  attraktiv. Kurz vor Beginn, kam eine Kleinfamilie Mutter Vater und leider auch ein etwa sechsjähriger Sohn, die sich auf die drei letzten freien Plätze genau vor ihm setzten; was heisst hier setzten—nein sich hinlümmelten—und dann während das Konzert begann, noch einige Male die Plätze tauschten .Mal wollte das kleine Biest zwischen den Eltern mal links mal rechts sitzen. Es wurde geredet, rumgezappelt ja einfach ständig gestört. Nach dem ersten Stück ging es weiter wie gehabt, sodass  aus der Freude eine Qual wurde. Sowohl seine  ermahnenden Blicke, auch die Reaktionen anderer Zuhörer blitzten an dem Egoismus und der Dummheit dieser Familie völlig ab. Da er an Klaustrophobie litt und wusste dass Mord –auch im Affekt—mit Gefängnis bestraft wird, verzichtete er nach der Pause auf den zweiten Teil des Konzerts und ging, aus Frust in das nahegelegene Luxusrestaurant wo er sich ein gutes Essen mit einer Flasche Haut-Brion gönnte.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen