Er hatte sich sehr auf dieses Konzert gefreut, es ist ja
nicht alltäglich, dass so ein Star der internationalen Musikszene in einer
kleinen Grossstadt oder doch eher einer grossen Kleinstadt auftritt. Er hatte
auch, als Förderer des Musikvereins, einen sehr guten Platz erhalten. Das
Programm war äusserst attraktiv. Kurz
vor Beginn, kam eine Kleinfamilie Mutter Vater und leider auch ein etwa
sechsjähriger Sohn, die sich auf die drei letzten freien Plätze genau vor ihm
setzten; was heisst hier setzten—nein sich hinlümmelten—und dann während das
Konzert begann, noch einige Male die Plätze tauschten .Mal wollte das kleine
Biest zwischen den Eltern mal links mal rechts sitzen. Es wurde geredet,
rumgezappelt ja einfach ständig gestört. Nach dem ersten Stück ging es
weiter wie gehabt, sodass aus der Freude
eine Qual wurde. Sowohl seine ermahnenden Blicke, auch die Reaktionen
anderer Zuhörer blitzten an dem Egoismus und der Dummheit dieser Familie völlig
ab. Da er an Klaustrophobie litt und wusste dass Mord –auch im Affekt—mit
Gefängnis bestraft wird, verzichtete er nach der Pause auf den zweiten Teil des
Konzerts und ging, aus Frust in das nahegelegene Luxusrestaurant wo er sich ein
gutes Essen mit einer Flasche Haut-Brion gönnte.
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