Mittwoch, 19. November 2014

Unfreiwillige Spionage oder Gelegenheit macht Diebe

Mein ältester Freund, Martin, war in der Ausbildung in einer grossen Werbeagentur in Zürich tätig, er betreute dort die Marke „Suppe“. Eines Tages ging er zum Mittagessen ins Mövenpick. In die erste Etage wo es zwar teurer aber dafür ruhiger war, um sich ausnahmsweise etwas nicht Alltägliches zu gönnen. Er setzte sich an einen Ecktisch, bestellte und vertiefte sich in Zeitungen. Plötzlich wurde er durch die Ankunft einer Gruppe Gäste gestört, die wie alte Bekannte vom Chef de Service begrüsst und an einen entsprechend grossen Tisch begleitet wurden. Diese Gruppe sass schräg hinter Martin. Als er nach einiger Zeit das magische Wort „SÜPPCHEN“ hörte konnte er sich nicht mehr auf seine Lektüre konzentrieren; das war doch nicht möglich diese Kunden waren das Team der Konkurrenz. Staunend hörte er zu wie diskutiert wurde über Verkaufsaktionen Verkaufszahlen eben die ganze geheime Strategie… er ass mit viel Appetit, hatte aber Mühe ,nicht laut rauszulachen, ernst zu bleiben.                                                                                                                                                 Als er zurück im Geschäft war traf er im Lift den Direktor und Inhaber. Der wusste genau wer dieser aufgeweckte Lernende war, und so überraschte es nicht, dass er ihm aufmerksam zuhörte. Gehen sie doch täglich dort essen, auf Spesen natürlich! war seine, mir scheint, logische Reaktion. So kam Martin zu einer gratis Luxuskantine, hatte stets seinen Stammplatz in derselben Ecke und  wurde von den anderen Stammgästen immer durch freundliches Zunicken begrüsst—er gehörte zum Dekor—Oft  wurde am Nebentisch heftig disputiert warum wohl „Suppe“ fast immer eine Nasenlänge schneller war, die Aktionen meist vereitelte, ja man sprach auch schon mal von Verrat sogar von Verräter. Erst als Martin ,nach bestandener Prüfung ,seine Ausbildungs—Firma verliess war der Spuk vorbei.

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