Mein
ältester Freund, Martin, war in der Ausbildung in einer grossen Werbeagentur in
Zürich tätig, er betreute dort die Marke „Suppe“. Eines Tages ging er zum
Mittagessen ins Mövenpick. In die erste Etage wo es zwar teurer aber dafür ruhiger
war, um sich ausnahmsweise etwas nicht Alltägliches zu gönnen. Er setzte sich
an einen Ecktisch, bestellte und vertiefte sich in Zeitungen. Plötzlich wurde
er durch die Ankunft einer Gruppe Gäste gestört, die wie alte Bekannte vom Chef
de Service begrüsst und an einen entsprechend grossen Tisch begleitet wurden.
Diese Gruppe sass schräg hinter Martin. Als er nach einiger Zeit das magische
Wort „SÜPPCHEN“ hörte konnte er sich nicht mehr auf seine Lektüre
konzentrieren; das war doch nicht möglich diese Kunden waren das Team der
Konkurrenz. Staunend hörte er zu wie diskutiert wurde über Verkaufsaktionen
Verkaufszahlen eben die ganze geheime Strategie… er ass mit viel Appetit, hatte
aber Mühe ,nicht laut rauszulachen, ernst zu bleiben.
Als er zurück im Geschäft war traf er im Lift
den Direktor und Inhaber. Der wusste genau wer dieser aufgeweckte Lernende war,
und so überraschte es nicht, dass er ihm aufmerksam zuhörte. Gehen sie doch
täglich dort essen, auf Spesen natürlich! war seine, mir scheint, logische
Reaktion. So kam Martin zu einer gratis Luxuskantine, hatte stets seinen
Stammplatz in derselben Ecke und wurde von
den anderen Stammgästen immer durch freundliches Zunicken begrüsst—er gehörte
zum Dekor—Oft wurde am Nebentisch heftig
disputiert warum wohl „Suppe“ fast immer eine Nasenlänge schneller war, die
Aktionen meist vereitelte, ja man sprach auch schon mal von Verrat sogar von
Verräter. Erst als Martin ,nach bestandener Prüfung ,seine Ausbildungs—Firma
verliess war der Spuk vorbei.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen