Gérard und
Rudi waren schon seit Kindertagen eng befreundet. Sie waren gegenseitige
Trauzeugen und haben ein Leben lang viel gemeinsam gemacht. Geburtstage,
Feiertage, Sankt-Niklaus, Ostereiersuchen wirklich fast alles zusammen auch oft
die Urlaube gemeinsam .Rudi hatte ein grosses Haus in den Bergen Gerard hatte
das Familienhaus in St.Raphael
übernommen, ein grosses Anwesen direkt am Strand. Beide hatten mehrere Kinder, man
kann schon beinahe von Grossfamilien reden .Rudi hat sich vom Hotelsekretär,
mit grosser Energie und auch einer gewissen notwendigen Skrupellosigkeit zum Besitzer einer exklusiven Hotelgruppe
hochgearbeitet. Gérard war Arzt, eigentlich hätte er nicht arbeiten müssen, als einziger Sohn und Erbe
eines grossen Vermögens. Doch er liebte seinen Beruf und wollte nicht, dass
seine vielen Kinder das schlechte Beispiel
eines“ Freizeitvaters „ bekämen. Die beiden Freunde waren auch noch im
fortgeschrittenen Alter für jedem Jungen-scherz zu haben. Und so kam es das eines
Abends, als sie beide alleine in Rudis Berghaus bei der dritten Flasche Petrus
waren, Rudi eine Idee hatte, eigentlich nicht zu verstehen bei so einem guten
Wein eine Schnapsidee zu haben ;aber so war es. Du Gérard, es wäre doch sicher
sehr lustig, wenn ich mal krank spielte, weisst du einfach ein paar Tage so tun
als ob ich einen kleinen Schlaganfall hatte ,dann wirst du natürlich gerufen
und heilst mich. Wir können alles planen, sodass zum Zeitpunkt der Heilung die Küchenequippe mit einem Riesenbankett auffährt.
Gérard hatte ethische Bedenken, aber was kann Ethik gegen Petrus? Der Plan
wurde ausgeführt, eines Morgens fand seine Frau Rudi den Frühaufsteher im Bett,
er sah sie an, antwortete aber nicht auf ihre Fragen. Gérard wurde gerufen, er
war aber nicht erreichbar denn er war, liess er sagen, zu einem Kongress gefahren. Ein Notarzt kam untersuchte und
wollte Rudi für weitere Untersuchungen in die Klinik einweisen, Rudi gab durch
kleine Zeichen und verzweifelte Blicke zu verstehen, dass er nicht wollte; noch
in diesem hilflosen Zustand war er es der alle Entscheide traf. Der Arzt ging
unverrichteter Dinge frustriert weg. Nun passierte etwas völlig
unvorhergesehenes, die Mutter und die schon halb erwachsenen Kinder zankten sich
im Nebenraum, Rudi hörte genau zu und war erschrocken .Ja er hörte dass man
sich um das Erbe stritt, heftig stritt und dass über ihn unschöne Dinge gesagt
wurden. Rudi tat als ob nichts gewesen wäre. Dann kam der notfallmässig
gerufene Gérard, er wusste natürlich nicht was Rudi gehört hatte. Er ging zu Rudi,
sprach mit ihm und bereitete eine Spritze vor und erwartete dass Rudi wie
besprochen laut Lachen würde. Rudi schwieg bat aber durch Blicke mit Gérard
alleine zu sein. Nun sagte er Gérard was er schreckliches erlebt hatte und der
Plan wurde kurzentschlossen geändert. Als die Spritze gemacht war rief Gérard
die Familie herein und sagte Rudi würde in
fünf Minuten wieder der Alte sein. So geschah es. Kurz darauf kam die bestellte Küchenequippe und das
Bedienungspersonal und verwandelte den Wohnbereich des Hauses in ein grosses Bankett.
Bald kamen auch die viele vorher schon
geladenen Freunde sowie auch Gérards Familie zu diesem Bankett.
Es
wurde feucht-fröhlich bis Rudi sich zu Worte meldete. Die Stimmung wurde eisig
als Rudi bekanntgab, dass er in Zukunft alleine leben wollte, seine Familie
verlassen würde, alles verkaufen und jede finanzielle Unterstützung abbräche. Von eisig wurde die Stimmung
verlegen und bestürzt als Rudi fein lächelnd alle Details der ungewollt gehörten
Diskussionen und Erbschaftsstreitereien wörtlich wiederholte und sagte ,er
wolle ihnen nicht wiedersprechen da sie ihn ja als einen senilen bösartigen
Geizkragen bezeichnet hatten.
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