Er wusste
selbst nicht, warum er solche negativen Gefühle für die Nachbarskinder hegte.
War es der Lärm, der übertriebene Lärm und die Ungezogenheit, welche durch dumme,
gleichgültige, überforderte Eltern nie geahndet wurde; oder lag es tiefer in
seiner Vergangenheit, sicher ein wenig von beidem. Ja ihm war der Kinderwunsch
nie in Erfüllung gegangen und seit seiner Verwitwung war es ihm sehr
schmerzlich, nicht durch den Anblick eigener Kinder hindurch, das geliebte
Gesicht seiner Frau sehen zu können. Auch dass er nie Grossvater werden konnte
und weder Familienbesitz noch Name weitergegeben würden, stimmte ihn traurig
und machte ihn zum bösen, aufbrausenden, Alten. Das einzige was ihm noch blieb
war seine Bastelleidenschaft, er hatte im Keller eine perfekt eingerichtete
Werkstadt wo er, unter anderem, auch an seiner elektrischen Eisenbahn, die er
schon sehr früh—für den kommenden Stammhalter—in einem alten Anbau angelegt
hatte, weiterhin bastelte. Der Zufall gab ihm die teuflische Idee, ja ohne
diesen Zwischenfall hätte er nie an sowas gedacht, sagte er sich, um sich
selbst, zu beruhigen. Seine alte Drehmaschine gab den Geist auf, bei der
Demontage kam ihm diese teuflische Idee. Er hatte schon oft beobachten können,
dass die Rasselbande der Nachbarskinder alles was zu nehmen war nahmen, ob
erlaubt oder nicht. Und so reparierte er die Maschine so dass der erste der sie
am Strom anschloss eine starken Stromstoss bekam; dann stellte er sie zur
Entsorgung vor das Gartentor.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen