Es war in den
sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts in La Chaux-de-Fonds einer mittelgrosse Stadt im Neuenburger Jura. Einige Ärzte, Gynäkologen aber auch
Allgemeinpraktiker machten, gegen gutes Geld, die damals noch illegalen
Abtreibungen. Es ging natürlich nicht um das liebe Geld, nein sie halfen ja nur
armen verirrten unverheirateten Fräuleins, die wohl das Vergnügen aber nicht
die Konsequenzen haben wollten. Viele dieser armen Dinger kamen aus dem
benachbarten Frankreich; für diese jungen Frauen waren die üblichen neunhundert
Franken ein Vermögen. Damals verdiente ein Arbeiter in der Fabrik sechs bis siebenhundert pro Monat.
Nun
erzähle ich eine leider nicht erfundene Geschichte die kurz vor Weihnacht im
Jahr Vierundsechzig passiert ist. Es
war KEIN Gynäkologe, denn die Gynäkologen die Abtrieben, und damit viel Geld
kassierten, machten es in der Klinik, sauber und professionell!! Die junge
Frau, sehr junge Frau, der heute jeder geholfen hätte da sie von ihrem eigenen
Vater geschwängert worden war, kam mit erbettelten neunhundert Franken zu
einem, na ja? Arzt .Er war alt und nicht sehr vertrauenerweckend, die Praxis
war düster und alt. Sie kam alleine denn sie kannte niemanden der ihr helfen
und sie begleiten konnte. Unfreundlich wurde sie nicht rein-gebeten sondern rein-befohlen. Erst das Geld, es wurde gezählt neunhundert dann Unterhose
ausziehen und hopp auf den gynäkologischen Untersuchungsstuhl. Die Prozedur
begann ohne Schmerzlinderung, nach etwa gefühlten zehn Minuten zieht der Arzt
die Handschuhe aus und sagt „es ist schwieriger als sonst üblich, ich brauche dreihundert
mehr sonst kann ich nicht weitermachen“. Die Patientin weinte, bettelte sie
hatte kein Geld mehr. Umsonst! Nachdem sie einen Schuldschein unterschrieben
hatte wurde die Schlächterei beendet. Wenn sie nicht mit dem Geld kommen oder
jemandem etwas sagen würde, kommen sie ins
Gefängnis, mir passiert nichts verstanden? sie haben abgetrieben, sie sind
strafbar. Als die Frau für ein Taxi telefonieren wollte sagte der Arzt nicht
bei mir da unten hundert Meter weiter ist eine Kabine, freundlicher Weise gab
er ihr etwas Kleingeld fürs Telefonieren. Der
Taxifahrer kam, sie wollte zum Bahnhof aber er
brachte die blutende und bald bewusstlose Frau ins Spital, sie weigerte
sich den Namen des Pfuschers zu nennen. Alle Ärzte der Stadt wussten es, Behörden waren schon lange informiert,
trotzdem hat dieser Arzt hat noch jahrelang „praktiziert“.
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