Dienstag, 13. Januar 2015

Es war mal wieder so weit…..

Anita sass schon den ganzen Nachmittag vor dem Fernseher, denn aus Mailand, Paris Tokyo und London wurden die neuesten Modeschauen übertragen. Unglaublich wie toll diesmal die Mode ist, wie auf mich zugeschnitten, sagte sich Anita und kam ins Grübeln wie bei jedem Saisonwechsel. Glücklicherweise war sie ja auf so etwas sehr gut vorbereitet. Am Samstag schlenderte sie mit Hannes durch die Innenstadt, sie wusste genau dass beim lieblings-Weinhändler im Moment die Bordeaux-Weine im „Primeurangebot“ waren; man konnte Weine zu sehr viel günstigeren Konditionen bestellen die dann nach der Abfüllung in etwa einem Jahr ausgeliefert wurden, dann aber schon bezahlt waren. Hannes fiel auf die Masche herein und bestellte grosszügig hatte man doch einen Superjahrgang angesagt. Anschliessend gingen sie zusammen  Mittag-essen mit einem oder zwei Gläsern Champagner. Darauf folgte eine überraschend zärtliche Siesta, Hannes war hin und weg. Einige Tage später kündete Hannes an, dass er mit seinen Freunden übernächstes  Wochenende zum Skifahren nach Savoyen fahren würde. Anita jubelte innerlich zeigte sich aber gar nicht amüsiert gegen aussen, dies gehörte zur Strategie!                                                                                            Nun war wieder ein Einkaufsbummel in die Stadt angesagt, diesmal weder Wein noch Champagnerfrühstück, nein jetzt waren die Modeboutiquen dran—die Anita schon in Voraus besucht hatte—man soll ja nichts den Zufall überlassen. Nach den ersten Einkäufen fing Hannes an zu bremsen, dies hätte er besser sein lassen denn nun gings erst richtig los. Für dich ist nichts zu teuer, du kaufst immer die besten Weine ein, gehst mit deinen Saufkumpanen nach Frankreich in die besten Hotels und für mich ist nie Geld da um  mich anständig einzukleiden; du gönnst mir nicht mal das schwarze unter den Nägeln du Egoist.  Hätte ich nur auf meine Mutter gehört und dich nicht geheiratet, Mensch war ich blöd so einen Geizkragen zu nehmen. Ganz verdattert sagte Hannes, du hast jetzt schon für tausende von Franken eingekauft, wir müssen ja auch noch leben bis zum nächsten Zahltag woraufhin Anita verächtlich schrie du bist eben ein loser und verdienst viel zu wenig für eine Frau wie mich. Hannes war sprachlos, strapazierte die Kreditkarten bis übers Limit und verzichtete auf sein Wochenende –wegen Grippe—.


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