Sonntag, 11. Januar 2015

Gülle

Es war ihr Stammtisch, jeden Abend sassen sie nach getaner Arbeit und dem eilig eingenommenen Nachtessen hier in der Dorf Kneipe.Sie ,das waren Josef kurz Sepp genannt, Ueli ,Beat und Martin, alle vier waren zusammen in der Schule gewesen, zuerst nicht in derselben Klasse, dann als Ueli und Sepp den Übertritt in die vierte Klasse nicht geschafft hatte kamen sie erneut in die dritte wo Martin und Beat waren. Alle vier waren Bauernsöhne wohnten in drei verschiedenen Dörfern doch es gab nur eine Schule für diese drei Dörfer. Sie machten dann gemeinsam die Landwirtschafts-Schule. Sie waren ein recht lustiges Quartett, verschwägert waren sie auch, da sie alle vier je eine  Schwester eins der anderen geheiratet hatten. Sie waren eine Macht in dieser Gegend, verzichteten aber bewusst auf jegliche politische Angehörigkeit. Diese drei Dörfer hatten zusammen auch nur eine Dorf Kneipe einen Laden und eine Arztpraxis die von zwei Ärzten, Vater und Sohn betrieben wurde. Jeder kannte jeden und jeder wusste, dass die vier Spassvögel waren, ja ihr Lachen tönte jeden Abend aus der Kneipe in die Nacht raus. Diese Dörfer lagen an einer wichtigen vielbefahrenen Hauptverkehrsstrasse welche die nahe Stadt und die umliegenden Schlafstätten—Dörfer verband. Jeden Morgen von sieben bis halb neun und jeden Abend von halb fünf bis sieben fuhren  ununterbrochen Autoschlangen durch die drei Dörfer. Eine Umfahrungsstrasse war schon seit vielen Jahren in Planung, aber das Geld fehlte. Da die Menschen aus den Schlaf-Dörfern und die aus der Stadt die Strasse bezahlen müssten fand sich keine Mehrheit um das Projekt voranzutreiben, auch wollte sich kein Politiker die Finger daran verbrennen. Eines Abends machten die vier am Stammtisch, nachdem sie recht viel getrunken hatten, einen erstaunlichen Vorschlag. Ueli sagte, Gülle ist ja für uns etwas Wertvolles und gutes, aber die Städter haben weniger Freude daran. Ja sagte Martin, so machen wir es, wir füllen alle Güllewagen mit verdünnter Gülle und gliedern uns in den Verkehr ein, morgens und abends, dass leider ab und zu etwas Gülle auf die schönen Autos der Städter spritzt kann doch passieren, so dicht sind die Mechaniken eben nicht. Schon nach wenigen Wochen ist entschieden worden, für diese Dörfer eine Umfahrungsstrasse zu bauen.        

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