Dienstag, 20. Januar 2015

Schwesternliebe

Es waren einmal vor langer langer Zeit zwei Schwestern mit Eltern und dies war ein Teil des Problems der Jüngeren, die Eltern. Die ältere der Schwestern hiess Alfa die Jüngere Beta. Alfa fühlte sich als die Bessere und wurde darin von der etwas einfach gestrickten Mutter immer bestätigt. Ja Alfa war niedlich, lieb, drollig einfach Muttis Goldstück, Beta war intelligent, fleissig,  ehrlich und hilfsbereit, sie war Mutters hässliches Entchen; hässlich war sie sicher nicht sie wurde aber  hässlich geredet. Alfa hatte bald gemerkt, dass sie sich alles aber auch alles herausnehmen konnte, bestraft wurde immer Beta ! Hatte Beta mal eine Spielkameradin oder gar einen Kameraden, Schwupps nahm ihr Alfa diese Kameraden weg, nicht um sie selbst zu haben, nein! sondern aus Neid. Alfa gönnte ihrer kleinen Schwester nichts, ausser der Arbeit die sie notgedrungener massen verrichtete. So wuchs Alfa verwöhnt und behütet auf, Beta wurde immer runtergemacht. Im Hause herrschte Chaos, denn Mutter war mit Arbeit und Liebschaften voll ausgelastet, Alfa kümmerte sich um sich selbst da sie ja die wichtigste Person im Hause war. Beta ging ihrem angeborenen Sinn für Ordnung nach, räumte auf und putzte,  weil sie nicht in so einem Saustall leben wollte. Brachte Beta gute Noten aus der Schule nach Hause, schrie die liebe Mutter sie an „das machst du nur um Alfa zu ärgern “du bist einfach böse, hältst dich wohl für was Besseres. Dass Beta beinahe an einem durchgebrochenen Blinddarm gestorben wäre lag wohl daran, dass die Mutter sie nicht ernst nahm und nicht zum Arzt brachte, erst der sonst immer abwesende Vater brachte Beta ins Krankenhaus und verlangte ganz energisch “meine Tochter bleibt hier und wird behandelt“ er rettete ihr das junge Leben. Sonst war der Vater beinahe täglich in der Kneipe und kam in entsprechendem Zustand heim, verdreckte er das Sofa, so putzte Beta und half ihm auch manchmal ins Bett zu kommen, Alfa war ja zu beschäftigt  sich um was anderes als sich selbst zu kümmern. Beta war sehr gut in der Schule und wollte eigentlich Abitur machen, ihr Traum war es schon immer Landärztin zu werden. Von zuhause kam keinerlei Unterstützung sondern: du willst wohl was Bessres werden aber ich möchte dass auch du Verkäuferin wirst, wie ich, zu mehr bist du nicht fähig und du verdienst sofort Geld um mich zu unterstützen. Beta machte eine Berufsausbildung im Gesundheitswesen. Wie üblich in der DDR wurde früh geheiratet, als ihr „Verlobter“ sie betrog und auch sonst schlecht behandelte sagte ihr ihre eigene Mutter: das ist doch normal und nicht schlimm, geh zu ihm zurück, dich will sowieso kein anderer. Als dem jungen Paar endlich eine eigene Neubauwohnung zugeteilt wurde, sagte, die inzwischen geschiedene, Mutter: diese Wohnung steht mir zu, die nehme ich, du bleibst hier in der alten Wohnung; komischerweise kam‘s nicht so weit.                                                                                 Dass die zwei Schwestern sich auch heute noch nicht grün sind liegt wohl daran, dass Alfa als Beruf Sozialhilfeempfängerin wurde, Beta jedoch eine erfolgreiche Berufskarriere beschritten hat. Alfa hat mehrere Kinder von mehreren Männern die dem Staat schon bald, aus bester Familientradition, auf der Tasche liegen werden.                                                                                            Ach ja Alfa hat eine neue Geldquelle entdeckt, die nun alten Eltern sind ja Renten und Pflegegeldbezüger geworden, da kann man doch ab und zu was absahnen! Dafür lässt sich Alfa auch gerne zu Kaffee und Kuchen einladen, fährt die –rentablen—Eltern auch mit ihrem, von Papi mitfinanzierten, Auto in entsprechende Lokale.                                                                                  Alfa kommt immer mit komischen Ideen was das Wohnen, Versicherungen, Telefon-Abos usw. der Eltern betrifft, sie sucht dabei immer den Eigennutzen.  Dass  dabei echte Probleme erzeugt werden und dann  Beta zu Hilfe gerufen wird, die dann auch noch kommt, ist  sicherlich keine Überraschung. Eigentlich war es vorgesehen den Vater  im betreuten Wohnheim unterzubringen, er war auch schon angemeldet, verhindert wurde es von Alfa, sie hatte Angst die Geldquelle Papi könnte versiegen.


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