Die Bauerngemeinden in der Nähe der Städte haben in den fünfziger
und sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts enorme Veränderungen
miterlebt. Es wurde im Grünen gebaut, oft ohne Bauzonen Definition, in der
Gegend im Norden von Lausanne war es oft so, dass nachträglich bei einem Glas
Weisswein die Sache erledigt wurde. Doch dann mit der Zeit hat die kantonale
Verwaltung strengere Regeln aufgestellt und die Gemeinden kontrolliert. Damit
kamen grosse Probleme auf die Gemeinden zu. Die Bauern die bisher Land verkauft
hatten ,waren zwar fein raus, aber hätten sie gewartet und das Glück gehabt in
die Bauzone eingestuft zu werden, wäre der Bodenpreis um ein mehrfaches
gestiegen, wenn ihr Land nicht eingezont wurde, ja dann, hatten sie gewonnen.
Das schuf Neid, oft gar Hass gegen die Neuzuzügler und die Verkäufer der ersten
Stunde, sei es weil sie zu billig gekauft hatten sei es weil ein anderer
verkauft und daran verdient hatte. In so einem Dorf hatten nur einige wenige
Bauern sehr viel Geld verdient bis die
Kantonalen Regeln eine Bauzonenplanung verlangte. Kaum einer der anderen Bauern
konnte noch Land verkaufen. Diese frustrierten Bauern machten es den
Neuzuzüglern so schwer wie möglich. Mist und Gülle am Samstag manchmal sogar an
Sonn und Feiertagen so nahe wie möglich an den Gärten und Pools auszuschütten
machten sie mit viel Vergnügen. Mit lauten Traktoren früh morgens die Städter
zu wecken machte Riesenspass zwar nicht den grünen Witwen aber den Bauern. Auch
passierte es recht häufig, dass ein beladener Wagen, ob mit Mist, Steinen Heu
oder Kartoffeln zufällig vor der Ausfahrt einer dieser Villen auskippte, aber
immer zur Zeit wo die Herrschaften mit ihren schönen Autos zur Arbeit fahren
mussten. Dann kam dazu, dass die Kinder der Zugezogenen es in der Schule mit
all den—von den Eltern angestachelten—Bauernkindern nicht leicht hatten, oft
kamen sie heulend mir Spuren von Schlägereien nach Hause. Und dann hatten die
Bauern auch grosse auf böse dressierte Hunde die sie, trotz Verbot, frei im
Dorf laufen liessen. Manche Katze und viele Hündchen der neuen Bewohner wurden
von dieser Hundemeute gejagt und oft auch erwischt. Ein grosser Teil der Kinder
hatte Angst vor den Hunden, was die Bauern zum Lachen brachte, er macht nichts!
sagten sie den verängstigten Kindern, so ist es eben wenn man aufs Land kommt.
Bei den jugendlichen Zugezogenen machte sich allmählich Widerstand bemerkbar,
sie verloren immer weniger Kämpfe, zwar waren sie schwächer als die Dorfkinder
aber bessere Strategen. Nach wenigen Jahren waren die Halbwüchsigen zu jungen
Männern mutiert und ausserdem auch in der Überzahl, so will es die Natur. Nun beschlossen
sie jedes Jahr ein grosses Fest, im neuen Quartier, zu machen wozu alle
Zuzügler und deren Freunde aus der Stadt geladen waren. Damit es unter anderen
Menus auch immer ein Hunderagout geben konnte, wurde bestimmt welcher der
„böseste „Hund des Jahres war, der hatte dann die zweifelhafte Ehre als
Hauptgericht zu Polenta gereicht zu werden.
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